Der in Berlin lebende dänische Künstler Olafur Eliasson erhält den Österreichischen Friedrich Kiesler-Preis für Architektur und Kunst 2006. Die Verleihung findet am Mittwoch, 7. Juni 2006, um 19 Uhr in Wien statt.
Am selben Tag wird um 17 Uhr in der Kiesler-Stiftung eine Ausstellung von Eliasson mit dem Titel „The Endless Study“ eröffnet.
Die mit 55.000 Euro europaweit höchstdotierte Auszeichnung „für hervorragende Leistungen im Bereich der Architektur und der Künste, die den experimentellen und innovativen Auffassungen Friedrich Kieslers und seiner Theorie der ‚correlated arts’ entsprechen, wird alle zwei Jahre alternierend von der Republik Österreich und der Stadt Wien verliehen.
Aus der Begründung der Jury, der unter anderem Peter Cook, Gregor Eichinger und Marco De Michelis angehörten: „Die Jury würdigt mit Olafur Eliasson einen Künstler, dessen interdisziplinärer Werkansatz und langjähriges internationales Schaffen eine umfassende Neuorientierung für die Beziehungen zwischen Kunstwerk und Betrachter im Wirkungsfeld von Natur, Kultur, Architektur und Kunst darstellt. Basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen, sowie philosophischen und wahrnehmungstheoretischen Modellen schafft Olafur Eliasson komplexe, sinnlich erfahrbare Modellierungen der Parameter Zeit und Raum.“
Der Kiesler-Preis wurde 1996 auf die Initiative Lillian Kieslers anlässlich der Gründung der Kiesler Stiftung Wien ins Leben gerufen. Der amerikanische Architekt Frank O. Gehry wurde 1998 als erster Preisträger ausgezeichnet. 2000 ging der Kiesler-Preis an die amerikanische Installations- und Videokünstlerin Judith Barry. 2002 wurde er an den Architekten Cedric Price und 2004 an das Architektenteam Asymptote / Lise Anne Couture und Hani Rashid verliehen.
Als Architekt, Künstler, Designer, Bühnenbildner und Theoretiker formte und beeinflusste Friedrich Kiesler (1890–1965) die Entwicklung der bildenden Kunst, Architektur und des Theaters im 20. Jahrhundert grundlegend. Die Tatsache, dass er eine Beschränkung auf nur eines dieser Medien ablehnte und standhaft seine Visionen verfolgte, macht ihn zu einem der wichtigen Vorbilder für zeitgenössische Architekten und Künstler.
Preisverleihung am 7. 6. 2006 im Audienzsaal des bm:bwk, Minoritenplatz 5, 1014 Wien.
Die Kiesler-Stiftung Wien zeigt aus Eliassons Projekt „The Endless Study“ die Zeichenmaschine „2D-Harmonograph“, die den Rhythmus von Pendelschwingungen in eine Zeichnung übersetzt. Der in diesem Modell visualisierte Prozess der Formfindung kann als Initialzündung gelesen werden, die der Kunst und Architektur bisher ungenutzte Handlungs- und Interventionsräume eröffnet.
Olafur Eliasson spricht zur Eröffnung über Wahrnehmungsstudien
und Rauminterventionen an der Schnittstelle von Kunst und Architektur.
Ausstellung vom 8. Juni bis 3. Oktober 2006 in der Kiesler-Stiftung Wien, Mariahilfer Straße 1b, 1060 Wien.
Eröffnung: Mittwoch, 7. Juni 2006, 17 Uhr