Am 3. März um 19 Uhr findet in Leipzig unter dem Titel „Einspruch“ eine Podiumsdiskussion statt, die eine „Kontroverse fruchtbar machen“ will. Dabei geht es um schrumpfende Städte und die Notwendigkeit von Abrissen in Leipzig.
Die Gruppe „L21 - Initiative zur Förderung zeitgenössischer Planungskultur“ hat dazu Gäste aus Stadtverwaltung, Hochschule und Wirtschaft sowie Autoren eingeladen, die über den Wandel unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit – und somit unserer Städte – streiten werden.
Der Hintergrund: Unter dem Titel „Den Abriss entwerfen“ stellte Jan Friedrich in der Bauwelt 25/2003 Projekte von „L21“ vor. Den Widerspruch der Kritiker erregten vor allem das so genannten „Kern-Plasma-Modell“, das für den Stadtumbau im Leipziger Osten entwickelt wurde. Das Modell sieht einen differenzierten Umbau der Stadt vor. So soll es stabile, dichte (unter anderem gründerzeitliche) „Kerne“ mit Geschichte und Tradition geben, und daneben relativ frei veränderbare Stadtzonen als „Plasma“.
Einige Leser forderten daraufhin das komplette „Einmotten“ von ungenutzter Bausubstanz, andere den vollständigen Rückbau der Plattenbaugebiete. Gründerzeitliche Qualitäten seien unersetzlich und für kommende Wachstumszeiten zu retten. Der „Architekturmüll der Stadtränder“ dürfe dagegen niemals in die Innenstadt gelangen.
An diese Meinungsäußerungen will die Diskussion, die von Jan Friedrich (Bauwelt) moderiert wird, anknüpfen. Auf dem Podium sitzen unter anderem der Publizist Wolfgang Kil, der Abteilungsleiter Stadtentwicklung der Stadt Leipzig, Reinhard Wölpert, der Leipziger Städtebau-Professor Ronald Scherzer-Heidenberger sowie Vertreter der Wirtschaft, der Initiative „L21“ sowie Leserbriefschreiber der Bauwelt.
Termin und Ort: Mi., 3. März 2004, 19 Uhr, Theater der Jungen Welt, Lindenauer Markt 21, 04177 Leipzig