Die Stadt Dortmund, die Deutsche Bahn sowie der portugiesische Investor und designierte Betreiber SONAE haben am 23. Oktober 2001 in Dortmund „Leitlinien“ für die Umgestaltung des Dortmunder Hauptbahnhofs vorgestellt.
Die Stadt hatte zunächst 1997 ein Gutachterverfahren mit fünf internationalen Büros zur Neugestaltung des Bahnhofs durchgeführt, aus dem das Hamburger Büro BRT (Bothe, Richter, Teherani) als Sieger hervor ging (Meldung vom 4.9.1997). BRT hatten eine sechsgeschossige Gleisüberbauung in Form eines UFOs vorgeschlagen, das neben einem so genannten „Multi-Themen-Center“ auch die Verkehrsstation mit Reisezentrum und eine Multifunktionsarena umfasste.
Nachdem der Investor SONAE in das Projekt, das im Rahmen eines Investorenmodells finanziert werden soll, eingestiegen war, wurde der BRT-Entwurf jedoch gekippt und durch den Entwurf des SONAE-Vorstands und Leiters der hauseigenen „Architektur- und Konzeptabteilung“, José M. Quintela da Fonseca, ersetzt.
Die Stadt, die Deutsche Bahn und SONAE Imobiliária waren schon seit über einem Jahr in Gesprächen über das Bauvorhaben. Vor allem die Kosten sollten mit einer neuen Planung gesenkt werden. Das Projekt werde sowohl „in der Konzeption als hochwertiger Einzelhandels-und Freizeitstandort wie in der Architektur Maßstäbe setzen“ erklärte Dortmunds Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer bei der Präsentation der Pläne.
Die neue Planung beinhaltet neben einem Shopping-, Freizeit- und Entertainment-Center auch die Neugestaltung der Bahnstation und ein Hotel. Im Pressetext ist die Rede von einem „neuen Baukörper, der die Gleisanlagen zwischen Königsswall und Kurfürstenstraße in voller Breite überspannt“. Ausweislich der veröffentlichten Zeichnungen schiebt sich aus dieser Gleisüberbauung ein halbrundes, turmartiges Volumen in die Höhe und überschreitet das Volumen des Bahnhofs in Richtung der der Innenstadt abgewandten Seite. Alle Baukörper sind mit verspielten postmodernen Applikationen dekoriert, die aus den achtziger Jahren zu stammen scheinen.
Das Investitionsvolumen liegt bei rund einer Milliarde Mark. Da das Vorhaben einen bestehenden städtebaulichen Vertrag berücksichtigt, rechnet der Investor und designierte Betreiber mit einem zügigen Projektfortschritt. Zur Fußball-WM 2006 soll das Gebäude fertig gestellt werden.
Eine weitere Illustration der neuen Planung durch SONAE, eine Computergrafik und ein Modellfoto sind als Zoom-Bilder hinterlegt (Quelle: idea.kommunikation).
Lesen Sie zur Planungsgeschichte des Dortmunder Hauptbahnhofs auch die Meldung vom 7.10.1998.