Am 24. März 2003 haben Vertreter von vier Bremer Kulturinstitutionen das Konzept für ein neues „Zentrum für Baukultur“ in Bremen (BZB) vorgestellt. Der Initiative gehören der Senat für Bau, die Bremer Architektenkammer, das Architekturinstitut „Architop“ und das Focke-Museum an. Unter den drei Schwerpunkten „Sammeln und Forschen“, „Thematisieren“ und „Vermitteln“ soll ein Zentrum entstehen, in dem die Architekturgeschichte der Hansestadt nicht nur archiviert wird, sondern in dem auch ein offener Diskurs über Architektur stattfindet.
Das Zentrum will „kritische Instanz“ sein, entscheidende Akzente zur Architekturdebatte in Bremen setzen und ein stärkeres öffentliches Bewusstsein für Baukultur schaffen, wie es - so wird es am Beispiel des geplanten Umbaus der Bremer Stadthalle deutlich - dringend erforderlich ist. Die Veranstalter wollen aber auch das grundsätzlich gestiegene Interesse an Architektur in der Öffentlichkeit - wie es die als Events inszenierten Großbaustellen zeigen - nutzen.
„Öffentlichkeit“ bildet dabei einen von vier Aspekten der Baukultur, mit denen die Veranstalter den häufig eher schwammigen Begriff definieren. Als zweiten Punkt nennen sie die „Vermittlungsleistung der einzelnen am Bauprozess beteiligten Akteure“, als dritten das „Wissen um die geschichtliche Dimension des Gebauten“ und als vierten - im Zeichen umfassender Globalisierungstendenzen - die Thematisierung der Ortsidentität im Bauprozess.
Geplant ist die Einrichtung eines auf die lokale Bau- und Planungsgeschichte spezialisierten Archivs als „Herzstück“ des BZB. Es soll der Dokumentation der jüngeren Bremer Baugeschichte dienen. Die technischen, finanziellen und organisatorischen Bedingungen des Zentrums werden derzeit geklärt; Ziel ist letztlich die Gründung einer gemeinsamen Trägerorganisation.
Als Gebäude für das Baukultur-Zentrum soll der Speicher XI in der Bremer Überseestadt dienen. Diesen wird das Architekturbüro Schomers und Schürmann (Bremen) umbauen, die bereits für den Masterplan des Geländes verantwortlich zeichnen. Neben dem BZB entstehen hier ein Hafenmuseum, ein Designzentrum, der Schauraum der Überseestadt, ein Rundfunkmuseum sowie diverse gastronomische Einrichtungen.
Zum Thema:
Masterplan Überseestadt