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06.12.2006

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Finaler Akt des Glaubens

Piano soll Nonnenkloster in Ronchamp bauen


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Renzo Piano (Genua/Paris) soll ein Nonnenkloster auf dem Gelände von Le Corbusiers berühmter Wallfahrtskirche Notre Dame du Haut (Ronchamp) bauen. Dies meldete der britische Guardian am 4. Dezember 2006.

Der Kirchengemeinde von Notre Dame wird es allmählich zu tummelig in der Wallfahrtskirche: Über 100.000 Besucher strömen jährlich nach Ronchamp, allerdings treibt sie weniger christlicher Pilgergeist als architektonisches Interesse. Um dem Ort jetzt ein Stück „Spiritualität“ zurück zu geben, haben die Kirchenväter beschlossen, hier ein Nonnenkloster des katholischen Ordens der Clarissen (oder „Arme Claire“) einzurichten.

Zwölf Nonnen sollen in Zukunft in einem teilweise in den Hang der Kirche gegrabenen Gebäude wohnen, für weitere zehn Gäste ist Platz. Offensichtlich orientiert sich Piano hier an dem bereits vorhandenen Gästehaus Le Corbusiers. Zusätzlich schlägt er ein Empfangsgebäude vor, auch will er ein paar Bäume pflanzen, um die Idee vom „Leben im Wald“ (Piano) zu unterstützen. Das Kloster soll bereits 2008 fertig sein, Pläne oder Visualisierungen werden aber noch nicht veröffentlicht.

Die Nonnen freuen sich bereits auf ihr neues Zuhause und betrachten einen Umzug als „finalen Akt des Glaubens“. Besonders die Älteren wollen den Austausch mit den Besuchern fördern, da es kaum noch Novizinnen gibt. Vielleicht lassen sich aus den anreisenden Architekturstudentinnen ja noch ein paar rekrutieren?


Kommentare
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4

Ingo Pudlatz | 12.12.2006 20:46 Uhr

...spannend

Dass der Zweck die Mittel heiligt, lässt mich doch schmunzeln. Gerade bei einem Projekt wie diesem.
Nicht ohne Grund kommen jährlich so viele Besucher auf den Hügel und die Gemeinde sollte versuchen, mehr "Kapital" daraus zu schlagen.
Ich bin gespannt auf die Lösung dieser Aufgabe.

3

Der Maddin | 08.12.2006 12:45 Uhr

Zweck und Mittel

Heiligt der Zweck (Besucher für Spiritualität zu interessieren) die Mittel (der Architektur) ?
Le Corbusier ließ ein einmaliges Gebäude errichten, welches Besuchermassen in Strömen fließen läßt. Nichts anderes haben in der Vergangenheit Kirchenbauten angeregt; zu beeindrucken - Gottes Größe durch überdimensionale Verhältnisse widerzuspiegeln. Mir scheint, diese Haltung reiner selbstzweck zu werden, auch wenn zweifelsfrei die Werke Pianos zu den individuellsten und zweckdienlichsten Architekturen gehören.

2

K. Bleser | 07.12.2006 09:10 Uhr

5 Euro

in die Chauvi-Kasse :-/

1

Markus Beck | 07.12.2006 08:57 Uhr

Studentinnen als Nonnen

Bei den Jobaussichten im Bereich Architektur sicherlich eine Alternative!

 
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