Der Präsident der Bundesarchitektenkammer (BAK) Peter Conradi bezog am 17. April 2002 in einer Presseerklärung Stellung zum Abschlussbericht der Expertenkommission „Historische Mitte Berlin“. Ungleich der Mehrheit der Kommissionsmitglieder hatte Conradi nicht für die Rekonstruktion des Schlosses gestimmt hat.
Mit der Idee des Humboldt-Forums sei er einverstanden, doch deren architektonische Umsetzung mittels eines weitgehenden Wiederaufbau des Stadtschlosses könne er nicht mittragen. Nach Conradis Erklärung wurde in städtebaulicher Hinsicht „dem historischen Stadtgrundriss eine überhöhte Bedeutung“ zugemessen, die die Überlagerung mit weiteren Zeitschichten nach 1945 ignoriere. „Dem ehemaligen Berliner Schloss seien im Lauf der Diskussion um seine Rekonstruktion Qualitäten herbeigeredet“ worden, („bedeutendster Barockbau nördlich der Alpen“), die das Schloss nie besessen habe, erklärte Conradi. Des Weiteren sei die Kubatur des Schlosses für die vorgesehene Nutzung des Humboldt-Forums schon rein flächenmäßig nicht ausreichend. Die technischen Notwendigkeiten moderner Museen und Bibliotheken seien hier nur mit unvertretbar hohem Aufwand zu realisieren, begründete Conradi weiter.
Für die Umsetzung der Idee des Humboldt-Forums schlägt Conradi einen Realisierungswettbewerb vor. Dieser solle nicht nur mit „handverlesenen renommierten Architekten“ durchgeführt werden, sondern gerade auch jungen Büros offen stehen.
Die vorgeschlagene Finanzierung gehe, so der Kammerpräsident, von einem viel zu hohen privaten Engagement aus, „für das letztendlich doch wieder die Kommune oder der Bund aufkommen müssen“.

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