Peter Conradi, seit 1999 Präsident der Bundesarchitektenkammer (BAK), wurde für weitere drei Jahre in seinem Amt bestätigt. Der Architekt und SPD-Politiker wurde am 20. September 2001 auf der Bundeskammerversammlung in Leipzig mit großer Mehrheit wiedergewählt.
Das neue Präsidium werde, so Conradi nach seiner Wahl, für mehr Qualität beim Planen und Bauen eintreten. Es gäbe drei Ursachen für die großen struktur- und sozialpolitischen Probleme in der Bauwirtschaft: das Schrumpfen der Bevölkerung, die Regionalisierung des Wohnungsmarktes und der Wandel in der Bauwirtschaft vom Verkäufer- zum Käufermarkt.
„Der alte Einheitsförderbrei“ müsse ein Ende haben, erklärte er weiter, und auch der Kapazitätsüberhang in der Bauwirtschaft dürfe nicht zu einem erpressten Rückgang der Qualität führen, denn nur noch gute Architektur habe eine Zukunft.
Conradi forderte eine ganzheitliche staatliche Förderpolitik, in deren Mittelpunkt der Bestand in den Innenstädten, Kern- und Sanierungsgebieten stehen müsse. Außerdem müsse die öffentliche Bausubstanz auf hohem Niveau erhalten werden. Eine Scheinprivatisierung öffentlicher Bauaufgaben mit staatlichen Geldern, aber ohne Staatsverpflichtung lehnte Conradi ab.
Dagegen betonte er, dass „Qualität nur mit freien Architekten entstehen kann, die als Treuhänder des Bauherrn agieren“.