Dominique Perrault steigt bei seinem Projekt „Mariinskij-II“, der Erweiterung des gleichnamigen St. Petersburger Theaters, aus. Das meldet die Internetzeitung „Russland-Aktuell“ am 29. Januar 2007. Demnach soll der Perrault-Entwurf zwar realisiert werden, jedoch übernehmen russische Planungsbüros Detailplanung und Bauleitung.
Perrault hatte im Jahr 2003 mit seinem avantgardistischen Entwurf für den zweiten Saal des Theaters einen internationalen Wettbewerb gewonnen (siehe BauNetz-Meldung vom 30. 6. 2003). Der Entwurf ist durch eine wabenartige, verglaste Goldkuppel geprägt.
Offiziell erfolgt Perraults Ausstieg einvernehmlich, hinter den Kulissen soll es aber Ärger gegeben haben: Erst gab es Verzögerungen wegen Unstimmigkeiten bei der Statik, dann fehlte die Baugenehmigung. Als die im Dezember 2006 endlich kam, wurde sie von einer Expertise der örtlichen Baudirektion begleitet, in der angebliche Mängel der Planung moniert wurden. Perrault äußerte sich damals gegenüber der Presse mit der Vermutung, hinter der Expertise verberge sich die Absicht der staatlichen Stellen, ihn auszubooten und den Plan mit einem anderen Planungsbüro fortzusetzen.
Dazu wird es jetzt kommen. Perraults schwacher Trost: Er behält die „Autorenrechte“ und eine diffuse „Autorenaufsicht“.