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01.09.1998
Doch kein Rückzug
Peinlicher Streit um den Weltkulturerbe-Antrag für die Berliner Museumsinsel
Der Antrag an die UNESCO, die Berliner Museumsinsel im Jahr 2000 in die Liste des Weltkulturerbes aufzunehmen, kann definitiv nicht zurückgezogen werden. Diesen Wunsch hatten in den vergangenen Tagen verschiedene Politiker und auch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz geäußert und damit erheblichen Wirbel ausgelöst. Insbesondere der Berliner Landesdenkmalrat hatte heftig gegen diese Absicht protestiert.
Nach Aussagen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gebe es noch zu große Unstimmigkeiten zwischen der Stiftung und dem Landesdenkmalamt über die seit langem geplanten Umbaumaßnahmen. Der Ansicht, aus diesem Grund sei der Rückzug des im Juni dieses Jahres eingereichten Antrags sinnvoll, hatte sich auch Berlins Kultursenator Peter Radunski angeschlossen. Hintergrund der Diskussion ist, daß einige der vorgesehenen Veränderungen durch die mit dem Weltkulturerbe-Status verbundenen Auflagen unter Umständen nicht möglich wären.
Inzwischen wurde aber bekannt, daß der Antrag bei der UNESCO bereits debattiert wird und daher wie vorgesehen bis zum 15. September 1998 um noch fehlende Unterlagen ergänzt werden muß.
Nach langen Diskussionen war im Dezember 1997 beschlossen worden, den Umbau des Neuen Museums nach Plänen von David Chipperfield durchzuführen. Weitreichendere Umbaumaßnahmen auf der gesamten Museumsinsel waren 1994 Gegenstand eines Wettbewerbs und späterer Überarbeitungen gewesen, sie stehen aber im Moment wegen Geldmangels nicht zur Debatte. Der Stiftungsrat hatte bis zuletzt die wesentlich radikaleren Umbaupläne von Frank O. Gehry den moderateren Eingriffen Chipperfields vorgezogen.
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