Um die historische Bausubstanz des Passauer Ortsteils Innstadt (nach dem großen Passauer Stadtbrand 1662 neu aufgebaut) zu erhalten, wurde in der letzten Woche ein großangelegtes Sanierungskonzept beschlossen. Die Stadt und das stadteigene Unternehmen „Wohnungsbau Passau“ unterzeichneten den Vertrag zur Umsetzung des Vorhabens. In den nächsten 15 Jahren sollen 300 Millionen Mark Gesamtsanierungskosten für das 10,5 Hektar große Areal aufgebracht werden, allerdings stehen dafür nur 20 Millionen Mark Zuschüsse aus Mitteln der Städtebauförderung zur Verfügung. Die Stadt setzt auf die Investitionsbereitschaft der Hausbesitzer: Viele Häuser weisen nicht nur Schäden an den Fassaden auf, sondern entsprechen auch innen mit veralteten Bädern und Heizungen nicht dem Stand der Technik. Eigentümer können günstige Zinsen und steuerliche Abschreibungen nutzen. Umfangreiche Voruntersuchungen waren den Sanierungsplänen vorausgegangen: In einem Modellversuch sind die 180 denkmalgeschützten Häuser in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege von einem Bauforscher exakt vermessen und bis ins Detail dokumentiert und fotografiert worden. Die Stadt kann dagegen noch keine Lösung des Verkehrsproblems anbieten. Die Belastung des historischen Stadtviertels durch Lärm und Abgase wird seit Jahren von einer Bürgerinitiative beklagt.