Der Eiffelturm bekommt Konkurrenz: Ein 200 Meter hoher Turm aus Holz und Stahl soll eine der Hauptattraktionen der Silvesterfeierlichkeiten 1999 in der französischen Hauptstadt werden. Nach den Plänen der Architekten Normier, Hennin und Lelièvre ist der „Turm der Erde” (Tour de la Terre) als neues östliches Stadttor konzipiert. In seiner Gitterstruktur und mit seinen Auslegern an der Spitze ähnelt er einem gigantischen Strommasten. Zwischen den acht Stützen am Boden beträgt sein Durchmesser 18 Meter, an der verjüngten Spitze sind es acht Meter. Auf etwa halber Höhe windet sich um den Mast eine Plattform, die aus Holz von allen fünf Kontinenten zusammengesetzt werden soll. 1.200 der rund 3.000 Quadratmeter Fläche sollen geschlossen und klimatisiert sein. Die Baukosten von 75 Millionen DM kommen überwiegend aus Spenden zusammen.
Ab September 1999 erhoffen sich die Väter der Idee, Mitglieder der Pariser Stadtverwaltung, rund zwei Millionen Besucher pro Jahr. Das entspricht knapp der Hälfte der 5,5 Millionen Touristen, die jährlich auf den 319 Meter hohen Eiffelturm steigen. Wie schon damals beim Eiffelturm, ist wohl auch bei diesem „Jahrhundertbauwerk” mit einer kontroversen Debatte zu rechnen.