Am Donauufer in Budapest wurde am 14. März 2005 der „Palast der Künste“ feierlich eingeweiht. Der 130 Millionen Euro teure Kulturpalast in unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Nationaltheaters wurde von dem ungarischen Architekten Gabor Zoboki entworfen.
Der imposante Kulturpalast verfügt auf einem polygonalen Grundriss über eine Innenfläche von 64.000 Quadratmetern und beherbergt den Konzertsaal für die Nationalen Philharmoniker, das Nationale Tanztheater, das Ludwigmuseum für zeitgenössische ungarische Kunst und ein Ausstellungs- und Veranstaltungskomplex für ungarische Volkskunst.
Spezifisch ungarisch zeigt sich die Architektur im Innern, wo Elemente der Organischen Architektur Verwendung fanden, für die die ungarische Baukunst seit den achtziger Jahren bekannt ist. Mit holzverkleideten Säulen und bauchigen Wänden zitiert Zoboki die Holzschindeln traditioneller Architektur, wie er auch mit der Farbgebung des Konzertsaals an ungarische Trachten erinnert.
Nach den Vorstellungen der Initiatoren soll der Konzertsaal mit seiner speziellen Saalform, elektronisch steuerbaren Akustikkammern und einer besonders leisen Belüftung eine einzigartige Akustik bieten, die ihn zu einer der besten der Welt küren soll.
Das Großprojekt wurde in Privat Public Partnership mit der TriGranit-Gruppe des ungarischen Großinvestors Sandor Demjan realisiert. Nach dessen Worten habe das kommunistische Regime keinen Kulturbau von Bedeutung errichtet: „In der sozialistischen Ära hat Ungarn kein einziges bleibendes Gebäude für die Kunst geschaffen. Wir wollen hier ein Zentrum errichten, das auch in 100 Jahren noch stehen wird.“ Formalästhetisch lässt der Bau in dieser Hinsicht jedoch Fehlinterpretationen zu.
Neben dem Kulturpalast soll demnächst ein Kongresszentrum für mindestens 5.000 Besucher entstehen.