Die Aufregung über die neue Oslo-Oper (BauNetz-Meldung vom 17. März 2008) und die Abendrobe von Angela Merkel zur Eröffnung haben sich schon wieder gelegt, da trumpft Oslo mit einer weiteren Attraktion auf, für die der Architekturwettbewerb Mitte Juni 2008 entschieden wurde.
Die Rede ist von der neuen „Sentralstasjon“ (Zentralbahnhof), die bald gebaut werden soll.
Rund 150.000 Reisende täglich besuchen den heutigen Zentralbahnhof der norwegischen Hauptstadt. Die städtischen Verkehrsplaner nehmen an, dass sich diese Zahl in wenigen Jahren verdoppeln wird. Die in der Vergangenheit vorgenommenen Erweiterungsmaßnahmen scheinen nicht zu funktionieren, weshalb ein Neubau vorgesehen ist, der so groß und funktional sein soll, dass künftige Erweiterungen auszuschließen sind.
Vier starke Bewerber nahmen am Entwurfswettbewerb teil, durchgesetzt hat sich am Ende das norwegische Büro Space Group. Ihr Entwurf sieht den Abriss eines Großteils des Bestandes vor, um einen beinahe doppelt so großen Neubau zu ermöglichen. Die neue, langgestreckte Bahnhofshalle soll vier Geschosse hoch sein, in den oberen zwei sollen Büros entstehen. Neben den Bahnhof wird ein im Grundriss U-förmiges Hochhaus gestellt, das dem Vernehmen nach Norwegens größtes Konferenzhotel beherbergen wird. Desweiteren haben die Architekten von Space Group kristallin geformtes Gebäude an der Shoppingmeile Karl Johan vorgeschlagen, in dem u. a. das neue Touristeninformationzentrum Oslos unterkommen soll.
Der Rückbau des alten Bahnhofsgebäudes wird in kleinen Abschnitten erfolgen, so dass der Betrieb währenddessen weitergehen kann. Mit dem Bau der neuen Zentralstation soll 2013 begonnen werden, die Fertigestellung ist für 2018 geplant.