Neben den Olympiabewerbungen von New York (BauNetz-Meldung vom 24. 11. 2004) und London (BauNetz-Meldung vom 9. 11. 2004) wurden in den letzten Tagen auch die Bewerbungen von Madrid (23. 11.), Paris (11. 11.) und Moskau (17. 11.) der Öffentlichkeit vorgestellt.
Moskau kann mit den Sportstätten seiner Spiele aus dem Jahr 1980 bereits auf viele vorhandene Einrichtungen verweisen, so zum Beispiel auf das Olympische Stadion. Für die Spiele 2012 hat das russische olympische Komitee das „Olympic River Concept“ entwickelt, bei dem die meisten Sportstätten an der Moskwa liegen und damit auf deren kulturelle und infrastrukturelle Bedeutung für die Stadt verweisen soll. Neben den Panoramen, die der Fluss mit seinen Uferbebauungen für die Berichterstattung und den Sporttouristen bieten, soll er vor allem dem Transport der Zuschauer dienen. Nördlich der Moskwa wird auch das Olympische Dorf entstehen, das eine Ansammlung kleinerer Hochhäuser vorsieht, die zum Fluss hin abgetreppt sind.
Paris stellt seine Bewerbung unter das Motto „L’Amour des Jeux“, womit die Stadt ihre Liebe zu den Spielen zum Ausdruck bringen möchte. Das Pariser Konzept lautet: „One Village, Two Clusters“. Das olympische Dorf befindet sich dabei auf einem Gebiet im Nordwesten der Stadt, das Les Batignolles genannt wird. Hierfür wurde vor kurzem in einem Wettbewerb eine unverwechselbare Landmarke gesucht (BauNetz-Meldung vom 29. 9. 2004). Geplant wurde das olympische Dorf von François Grether aus Paris. Die meisten Sportstätten werden auf dem nördlichen Cluster errichtet werden, wie auch das Olympiastadion, das Stade de France von Aymeric Zublena. Wie bei den Spielen in Athen sollen auch hier historische Stätten der Stadt eingebunden werden. So soll unter dem Eiffelturm das Beach-Volleyball-Feld aufgebaut werden, die Parkanlagen um das Versailler Schloss sollen für die Radrennen genutzt werden und die Pferderennbahn Longchamp für die Reitwettbewerbe.
Madrid hat seine Bewerbung nicht unter eine eingängige Formel bringen können. Die Sportstätten werden in drei Gebieten untergebracht, die in einem Radius von zehn Kilometern liegen: der Olympische Ring im Ostteil der Stadt, die zentrale Achse und die westlichen Sportstätten. Das Zentrum der Spiele mit dem Olympiastadion wird dabei im Olympischen Ring liegen. Cruz & Ortiz (Sevilla) haben dafür das vorhandene La Peineta-Stadion, das sie bereits 1994 entworfen hatten, überarbeitet und erweitert.
Im westlichen Teil, der am Rande der Stadt liegt, werden die naturnahen Sportarten wie die Reitwettbewerbe, die Tri- und Pentathlons sowie die Radwettbewerbe stattfinden.
Die Entscheidung, welche Stadt den Zuschlag erhält, fällt das Internationale Olympische Komitee (IOC) am 6. Juli 2005.
Zum Thema:
Olympiabewerbung Paris
Olympiabewerbung Madrid
Olympiabewerbung Moskau