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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Offener_Brief_gegen_Wiederaufbau_der_Leipziger_Paulinerkirche_12927.html

12.02.2003

Autoritär erscheinende Anordnung

Offener Brief gegen Wiederaufbau der Leipziger Paulinerkirche


Eine Gruppe Leipziger Künstler, Intellektueller und Architekten hat sich mit einem Offenen Brief an die Landesregierung gegen den Wiederaufbau der Paulinerkirche in Leipzig gewandt. Die Sächsische Staatsregierung hatte am 28. Januar 2003 diesen Wiederaufbau gegen das Votum des Hausherrn Universität und der Stadtverwaltung beschlossen (BauNetz-Meldung vom 28. 1. 2003). Darufhin war das Rektorat der Universität aus Protest zurückgetreten (BauNetz-Meldung vom 31. 1. 2003).

Die Verfasser des Offenen Briefes erkennen in der „autoritär erscheinenden Anordnung“ der Landesregierung „eine politische Haltung“, die „in fataler Weise an den barbarischen Akt der Sprengung der Paulinerkirche“ 1968 erinnere. Die Leipziger Bürger seien an genau diesem Platz im Herbst 1989 nicht „für die Wiederholung solcher politischen und schließlich auch städtebaulicher Praktiken auf die Straße gegangen“. Man habe sich vielmehr seither um die „Schaffung einer weltoffenen Atmosphäre“ engagiert und sei nicht bereit, den „kleinmütigen und willkürlichen Beschluss“ der Landesregierung zu akzeptieren. Die Gestaltung des zentralen Augustusplatzes sei Sache der Leipziger Bürger, heißt es abschließend. Eine „Übertragung des Modells Frauenkirche, für das den Dresdnern hoher Respekt gebührt, ist daher nicht angebracht. In Leipzig wird man einen eigenen Weg finden.“

Zu den Unterzeichnern des Offenen Briefes gehören neben vielen Bürgern und Unternehmern u.a. auch örtliche Architekten wie Martha Doehler, Gerd Heise, Iris Reuther und Ingo Andreas Wolf sowie der Kunstgeschichtler Thomas Topfstedt.


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