RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Offener_Brief_an_die_Landeszentralbank_Berlin-Brandenburg_3651.html

28.05.1998

„Baukultur verkümmert bis zur Unkenntlichkeit”

Offener Brief an die Landeszentralbank Berlin-Brandenburg


In einem offenen Brief an den Präsidenten der Landeszentralbank Berlin-Brandenburg protestieren der Vorsitzende des BDA Berlin, Kay Puhan-Schulz, der Präsident der Architektenkammer Berlin, Cornelius Hertling, der Vorsitzende des Preisgerichts, Klaus Humpert, und Axel Schultes als Fachpreisrichter gegen die Umstände, die zum Abbruch der Vertragsverhandlungen zwischen dem Architekten Stefan Scholz und der Landeszentralbank über die Errichtung des Neubaus in der Leibnitzstraße in Berlin geführt haben. Sie verlangen Aufklärung über die Hintergründe und Motive des Verhaltens der Landeszentralbank. Das Vertragsangebot an den Architekten bezeichnen die Verfasser des Briefes als „einen Tiefpunkt der Vertragskultur“ und als „Knebelvertrag“. Der Vertragsentwurf, den die Landeszentralbank Scholz vorgelegt hatte, sah unter anderem die Klausel vor, daß verbindliche Termine ohne Zustimmung des Architekten einseitig durch den Bauherrn festgelegt werden können, daß die Landeszentralbank die Zusammenarbeit mit dem Architekten einseitig zu jedem beliebigen Zeitpunkt und in jeder Leistungsphase kündigen kann und daß die Nutzungsrechte am Entwurf uneingeschränkt bei der Bank liegen, sogar bei der Wahl eines anderen Grundstücks. Die Autoren schreiben, daß „die Vertragskultur und letztlich die Baukultur bis zur Unkenntlichkeit verkümmert“.
Nachdem Scholz, der 1997 als Sieger aus einem Wettbewerb hervorgegangen war, die Vertragsbedingungen nicht akzeptierte, hatte die Landeszentralbank Verhandlungen mit dem zweitplazierten Stuttgarter Architekten Günter Herrmann aufgenommen.

Meldung vom 12. 5. 1998


Kommentare:
Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

29.05.1998

Noble Ecke

Erster Spatenstich und neuer Name für das Berliner „Klingelhöfer Dreieck“

28.05.1998

Kultur oder Kongresse?

Vorschläge für die Umnutzung des „engeren Plenarbereichs” in Bonn

>