Am 9. Juni 2006 wird die Bibliothek Werner Oechslin im schweizerischen Einsiedeln eröffnet. Nach über zehn Jahren Planungs- und Bauzeit wird damit die architektur- und geistesgeschichtlichen Quellensammlung des ETH-Professors Werner Oechslin mit über 50.000 Bänden aus vier Jahrhunderten in einem eigens für sie geschaffenen Haus präsentiert. Entworfen und erbaut hat die Bibliothek der Tessiner Architekt Mario Botta (BauNetz-Meldung vom 17. 7. 2002).
Der mit Veroneser Stein verkleidete Neubeu steht direkt neben dem Wohnhaus Oechslins. Beide Gebäude wurden oberirdisch mit Hilfe eines Glaspavillions und unterirdisch durch neu entstandene private Räume miteinander verbunden.
Die Grundrissform der Bibliothek ähnelt einem liegenden D. Als Zäsur innerhalb der Form dient eine steile Treppe, die sich als Achse durch das gesamte Gebäude zieht. Sie liegt quer zu dem über das Grundstück verlaufenden Schweizer Teil des Jakobsweges, der alten Pilgerroute nach Santiago de Compostela.
Bibliothek und Pilgerfahrt werden als Schnittpunkt zwischen der nord- und südeuropäischen Kultur und zwischen der abstrakt-geistigen und der physisch-sensitiven Welt verstanden und architektonisch umgesetzt.
Von der zentralen Treppe betritt der Besucher zuerst ein Vestibül mit Bildwerken und Inschriften, um dann in den Bibliothekssaal zu gelangen, der mit zwei übereinander liegenden Regalgeschossen das Herzstück des Gebäudes bildet.
Für die Zeit nach der Eröffnung sind unterschiedlichen Nutzungen wie Barock-Sommerkurse, internationale Tagungen und die so genannten Einsiedler Architekturgespräche geplant. Ein Besuch des Hauses ist nach der offiziellen Eröffnung nur mit vorhergehender Anmeldung möglich.
Stiftung Bibliothek Werner Oechslin, Luegeten 11, CH-8840 Einsiedeln
Zum Thema:
www.bibliothek-oechslin.ch
www.botta.ch