Am 14. März 2004 wurde in Neuhaus (Kärnten) die Entscheidung bei einem internationalen Wettbewerb für das Museum der Sammlung des Industriellen und Kunstsammlers Herbert Liaunig gefällt. Gewinnerin ist die Pariser Architektin Odile Decq.

Liaunig hatte fünf Architekturbüros aufgefordert, ihre Vorschläge für das Kunstmuseum einzureichen, neben Odile Decq waren dies Diller & Scofidio (New York), UN Studio van Berkel & Bos (Amsterdam), Benedetta Tagliabue (Barcelona) und Jurij Sadar & Bostjan Vuga (Slowenien).

Der Kunstsammler hatte zwei Varianten im Auge: ein großes, öffentliches Museum, für das neun Millionen Euro veranschlagt wurden und an dem sich die Landesregierung Kärnten beteiligen müsste, oder eine kleinere, nicht-öffentliche Variante, die er allein finanzieren würde.
Die Regierung hat sich zum Mitmachen entschlossen und will das Projekt mit 2,4 Millionen Euro fördern.

Die Sammlung Liaunig umfasst rund 2.000 Werke der österreichischen Nachkriegskunst, die bisher nicht öffentlich gezeigt wurden. In dem neuen Museum sollen 300 Grafiken, 170 Bilder und 80 Skulpturen ausgestellt werden. Ein 500 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum ist ebenfalls Teil des Raumprogramms.

Der Entwurf von Odile Decq greift die Topografie des Grundstücks auf: Geschwungene Dächer in Form von hyperbolischen Paraboloiden schweben über dem - in den Hügel zur Hälfte eingelassenen - gläsernen Museum. Vom Eingang gelangt man zu einer verglasten Promenade entlang der Südfassade des Hauses, wo sich ständig neue Blicke auf die Kunst und die Landschaft eröffnen - eine stetige Interaktion zwischen innen und außen. Die Ausstellungsflächen werden von dieser Promenade aus über Rampen und Treppen erschlossen. Außen soll das Museum selbst begehbar sein.

Die Entwürfe werden am 18. März 2004 im Museum für Moderne Kunst in Klagenfurt präsentiert.

Zum Thema:

Kommentar zum Wettbewerb in derstandard.at
www.museummodernerkunst.ktn.gv.at

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