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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_OMA_stellt_Hochhaus_fuer_Jersey_City_vor_26578.html

28.02.2007

Koolhaas wird immer Mieser - mit Kommentar

OMA stellt Hochhaus für Jersey City vor


„Gewohntes auf ungewohnte Weise zusammen bringen“ – so beschreibt Rem Koolhaas (OMA, Rotterdam) seinen Entwurf für ein neues Hochhausprojekt in Jersey City (New Jersey), den er am 26. Februar 2007 der Öffentlichkeit präsentierte.

Auf insgesamt 52 Geschossen sollen auf dem Grundstück 111 First Street 710 Wohnungen und Ateliers, ein Hotel, Galerien, Restaurants und Ladengeschäfte entstehen. Das Gebäude setzt sich aus drei rechtwinklig übereinander gestapelten Scheiben zusammen, denen drei öffentliche Räume zugeordnet sind. Durch die Nutzungsmischung sollen Besucher und Bewohner zum gegenseitigen Austausch angeregt werden, was für ein Hochhausprojekt ungewöhnlich sei, so Koolhaas.

Die Stadt auf der anderen Uferseite des Hudson River – sozusagen gegenüber von Manhattan – profitiert von der Nähe zu New York und dem Zuzug vieler Bewohner, denen die Mieten und Grundstückspreise der Metropole zu teuer sind. Auf dem von OMA beplanten Grundstück befindet sich bisher eine 130 Jahre alte Tabak-Fabrik, deren Zukunft immer noch ungewiss ist, wie das Büro gegenüber BauNetz bestätigte. Das Projekt soll die Entwicklung des Viertels zum Kunst-Bezirk vorantreiben, 120 Studios sind daher für Künstler reserviert und entsprechend subventioniert, zusätzlich wird es 117 geförderte Wohnungen geben. Die übrigen Appartements sollen für eine halbe bis eine Million Dollar verkauft werden. Schräg gegenüber des geplanten Projekts befindet sich bereits ein anderes Wohnhochhaus – die Trump Plaza Jersey City.

Die weitere Ausarbeitung der Pläne wird voraussichtlich zwölf bis 14 Monate in Anspruch nehmen, die Fertigstellung des rund 209 Meter hohen und 120.000 Quadratmeter großen Wolkenkratzers ist für das Jahr 2010 oder 2011 vorgesehen.

Kommentar der Redaktion

Gewohntes auf ungewohnte Weise zusammen bringen – in der Tat. Am Entwurf des OMA-Gründers ist weder die Fassadengestaltung besonders originell, noch lässt das Modell aufregende Grundrisse erwarten. Einzig die waghalsige Stapelung der einzelnen Baukörper – und deren gesteigerte Inszenierung in den Renderings – offenbart wieder einmal Koolhaas' kongeniales Talent für städtebauliche Dramaturgie: Eine einzige Drehung des mittleren „Bauklotzes“ – und das Hochhaus sieht von jeder Seite anders aus. Bei der Annäherung wächst die räumliche Spannung, die sich aus den weit auskragenden Scheiben ergibt. Koolhaas wird immer ‚Mies‘er.


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