Der Internationale Hochhaus-Preis 2006 ist dem „Torre Agbar“ in Barcelona zuerkannt worden. Entworfen wurde das 142 Meter hohe Bauwerk von Jean Nouvel (Paris). Bauherr ist das Wasserversorgungsunternehmen der katalanischen Metropole. Dem unter der Abkürzung „Agbar“ weltweit tätigen Konzern dient die im Juli 2005 fertig gestellte prägnante Großform als Firmensitz.
Die von der DekaBank gestiftete und von der Stadt Frankfurt am Main verliehene Auszeichnung wird nach 2004 zum zweiten Mal vergeben für ein vollendetes Bauwerk von mindestens 100 Metern Höhe ausgelobt, das durch eine besondere Ästhetik, zukunftsweisende Gestaltung, städtebauliche Einbindung sowie innovative Technik und Wirtschaftlichkeit hervorsticht. Der Internationale Hochhaus-Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird gemeinsam an Planer und Bauherren verliehen. Der Planer erhält die finanzielle Auszeichnung. Der Preis wird am 17. November 2006 von Oberbürgermeisterin Petra Roth in der Frankfurter Paulskirche übergeben.
Die international besetzte Jury unter Vorsitz von Werner Sobek, die am 15. Mai 2006 in Frankfurt tagte, hatte 19 Einreichungen von Architekturbüros aus 11 Ländern in vier Kontinenten zu bewerten.
Die Jury sprach neben dem Preis vier Anerkennungen aus, alle für Wohnhochhäuser. Ausgezeichnet wurden der 190 Meter hohe „Turning Torso“ in Malmö von Santiago Calatrava (Valencia und Zürich), der 106 Meter hohe Wohnturm „Wienerberg“ von Delugan Meissl (Wien), das 152 Meter hohe „Montevideo“ in Rotterdam von Mecanoo (Delft) und das 100 Meter hohe Mischnutzungsprojekt „Jian Wai SOHO“ in Peking von den japanischen Architekten Riken Yamamoto & Field Shop (Yokohama).
Der „Torre Agbar“ erhielt den Preis, „da er auf mehreren Ebenen einen herausragenden Beitrag zur aktuellen Hochhausdebatte bietet“, so die Jury. Er sei „das Symbol für die Entwicklung eines neuen Stadtviertels in Barcelona“ und markiere „die pulsierende Dynamik einer städtebaulichen Revitalisierung.“
Die Hülle des prämierten Gebäudes umschließt insgesamt 35 Stockwerke und 47.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Mit dem Farbenwechsel von Wasser spielen auf 16.000 Quadratmetern Betonhülle aufgebrachte Aluminiumplatten in 25 verschiedenen Farben, die den Turm von kräftigen Rottönen über Blau bis zur weißen Kuppel aus Glas und Stahl je nach Tageszeit im Licht changieren lassen. Vor 4.400 quadratischen Fenstern in der Betonhülle bilden 60.000 Lamellen aus Glas eine weitere Außenhaut und sorgen nicht nur für optimale Transparenz im Innern des Bauwerks, sondern wirken auch als thermische Schutzschicht.
Das Deutsche Architektur-Museum (DAM) in Frankfurt, das die Einrichtung des Preises angeregt hat und für dessen Organisation verantwortlich zeichnet, eröffnet am 18. November 2006 eine große Hochhaus-Ausstellung unter dem Titel „High Society“. Sie wird einen Querschnitt des weltweiten, aktuellen Planungsgeschehens im Hochhausbau zeigen. Das prämierte Gebäude und die von der Jury ausgesprochenen Anerkennungen werden dabei im Mittelpunkt stehen.
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J. P. Krüger | 28.09.2007 07:58 UhrNouvels Turm in B. 1. Preis
einige Meldungen weiter oben wird uber N. Fosters Turm "Gurke" (Film berichtet) erhat genau dieselbe Form ! - ?