Spaniens König Juan Carlos weiht am 16. September 2005 in Barcelona den „Torre Agbar“. Der 142 Meter hohe Büroturm stammt aus der Feder Jean Nouvels, was bei der frappierenden Ähnlichkeit zu Norman Fosters Swiss-Re-„Gurke“ in London erwähnt werden muss (BauNetz-Meldung vom 28. 04. 2004 zur Fertigstellung des Swiss-Re-Turmes).
Die Form des Turm hat Nouvel allerdings von einer Wasserfontäne abgeleitet, da der Bauherr die Wasserwerke Barcelona sind (Agua de Barcelona - daher der Name). Dieser Wirkung als Geysir ist auch die ungewöhnliche Farbgebung geschuldet, mit der eine schillernde Wasseroberfläche assoziiert werden soll. Verwendet wurden für die Fassade 40 verschiedene Lackfarben, darüber wurde eine Glashaut aus Tausenden von Lamellen gezogen, so dass sich je nach Tageslicht die Farbe der Gebäudehülle ändert. Durch diese optischen Effekte imitiert der Turm das Glitzern und Reflektieren des Wassers.
In den „Torre Agbar“ werden 4.400 Fenster eingebaut, deren Anordnung durch ein Computerprogramm mit einem Zufallsgenerator bestimmt wurde. Durch die willkürliche Anordnung der vielen Fenster war die Statik der Gebäudehülle das größte Problem des ausführenden Architekten Fermin Vázquez (Barcelona). Durch das Ändern jeder Fensterposition musste der gesamte Turm statisch neu berechnet werden, wofür sich die Planer Hilfe von Rechnerspezialisten der Universität holten. Ähnlich aufwendig und aus ökonomischer Sicht eher ineffizient ist die unterschiedliche Grundrissgestaltung jedes Stockwerks.
Insgesamt verfügt der Torre Agbar über 39.000 Quadratmeter Bürofläche. 133 Millionen Euro haben die Wasserwerke Barcelona in den Turm investiert.
Zum Thema:
www.torreagbar.com