Wie The Daily Star am 22. November 2004 meldete, ist das Messegelände im libanesischen Tripoli durch die Pläne einer „Tourist City“ gefährdet. Das Messegelände wurde in den 60er Jahren von Oscar Niemeyer entworfen und umfasst mehrere Gebäude wie den Internationalen Pavillon, den libanesischen Pavillon, ein Experimental-Theater und ein Museum für kollektives Wohnen.
Das Messegelände ist nicht nur eines der wenigen Ensembles von Niemeyer, die außerhalb Brasiliens realisiert wurden, sondern auch ein bauliches Dokument der Moderne im Libanon, die auch auf andere arabische Staaten großen Einfluss ausübte.
Nach dem Ende des Bürgerkriegs möchte sich der Libanon wieder als eines der Ferienzentren im östlichen Mittelmeer etablieren. Um die Tourismus-Industrie anzukurbeln, soll auf dem Tripoli Fair Ground ein Freizeitpark mit einem Amusement Park, einem Wasser-Park und Einkaufszentrum entstehen. Dabei orientiert sich die Planung an traditionellen Motiven, die dem kulturelle Erbe Libanons verpflichtet sind. Die expressiven und experimentellen Stahlbetonbauten Niemeyers sind von diesen Plänen akut bedroht.
Professor George Arbid von der American University of Beirut forscht seit langem zur Moderne im Libanon und versucht nun ein öffentliches Bewusstsein für die Bauten der 50er und 60er Jahre schaffen. Doch auch hier wird zwischen dem Denkmalwert der Anlage und den wirtschaftlichen Interessen abgewogen werden, womit wenig Hoffnung für die Erhaltung von Niemeyers Messegelände besteht.