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04.08.2004
Spätwerk
Niemeyer baut Verwaltungszentrum in Belo Horizonte
Im biblischen Alter von 97 Jahren hat Oscar Niemeyer die Pläne für ein neues Verwaltungszentrum der Regierung von Minas Gerais in Belo Horizonte vorgestellt. Dies meldete die Neue Züricher Zeitung am 4. Juli 2004.
Das Projekt soll mit insgesamt 200.000 Quadratmetern Nutzfläche für 23.000 Beamte das größte Verwaltungszentrum Südamerikas werden. Niemeyer sieht hierfür ein Ensemble von vier Gebäuden vor. Wie schon bei früheren Bauten unterscheiden sich die einzelnen Bauwerke durch ihre Zeichenhaftigkeit sehr stark voneinander: So ähnelt ein Gebäude mit parabolischem Dach dem Museo Oscar Niemeyer in Parana oder die beiden gebogenen Scheiben an den Platz der Freiheit in Belo Horizonte. Die formale und funktionale Ausdifferenzierung der Gebäude sind seit dem stark emblematischen Entwurf von Brasilia Niemeyers Markenzeichen.
Das Zentrum des Verwaltungsensembles stellt ein vierstöckiger Regierungspalast dar, der als klarer Quader ausformuliert ist. Vor diesem erstreckt sich kontrastierend ein runder Platz für öffentliche Versammlungen. Der Regierungspalast soll durch unterirdische Verbindungswege die beiden jeweils 20 Geschosse zählenden Scheiben der Verwaltung verbinden. Der links des Platzes liegende Bau mit dem gebogenen Dach wird ein Auditorium mit Ausstellungsräumen beherbergen.
Oscar Niemeyer kehrt mit dem Neubau an den Ort zurück, wo in den 40er Jahren seine Karriere begann. Der Komplex der Pampulha-Anlage (1942-43) mit den Bauten der Kirche São Francisco, dem Yachtclub und dem Kunstmuseum verschaffte Niemeyer damals Weltruhm und begründete eine eigenständige südamerikanische Variante der modernen Architektur.
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