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30.01.2008

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Bannerträger gegen Monster

Niemeyer-Plaza auf Kuba eingeweiht


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„Einhundert und kein bisschen leise“ – das ist sicher eine passende Beschreibung für den brasilianischen Architekten, Pritzker-Preisträger und zeitlebens überzeugten Kommunisten Oscar Niemeyer. Einem kubanischen Medienbericht zufolge wurde am 29. Januar 2008 an der Universität Havanna auf Kuba ein bereits 1997 projektiertes Monument des Widerstands „gegen den US-Imperialismus“ offiziell eingeweiht.

Melchor Gil, Rektor der Universität Havanna, erläuterte während der Feierstunde die Intention des Altmeisters der brasilianischen Moderne: Niemeyer wolle dem kubanischen Volk seine Ehrerbietung erweisen. Der kubanische Kulturminister Abel Prieto ging noch weiter und hob hervor, dass Niemeyer sein Projekt zu einer Zeit entworfen habe, „als andere die Lenin-Statuen feige umstießen, um statt dessen McDonald's-Filialen zu errichten“. Gemeint sind natürlich die früheren Verbündeten.

Niemeyer, der selbst nicht zur Eröffnung zugegen war, entwarf einen ellipsoiden Platz für 13.500 Menschen. Eine von ihm entworfene und 2006 fertig gestellte rote Stahlskulptur, die den Namen „Eine Flagge widersteht dem Imperium“ trägt, wurde auf dem 20.000 Quadratmeter großen Platz inmitten einer Wasserfläche aufgestellt: Sie zeigt einen Bannerträger, der sich einem Monster mit geöffnetem Maul in den Weg stellt. Historisch gesehen hat Kuba tatsächlich als einziges Land trotz Handels- und Wirtschaftsembargos den USA über Jahrzehnte die Stirn geboten.

Und der Entwurf wäre am Ende kein Niemeyer-Entwurf, wenn es neben dem Monument nicht auch ein paar nützliche Gebäude „im Volkseigentum“ gäbe. Die Kubaner nennen den Platz, der mit einem Amphitheater mit 1.200 Plätzen und einem Medienzentrum ausgestattet ist, im Gegenzug „Niemeyer Plaza“.

Ein anderes Projekt dieses „Methusalems der Moderne“ auf Kuba ist derzeit die brasilianische Botschaft.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

tap | 31.01.2008 09:33 Uhr

das imperium schlägt zurück

so habe ich mir "das imperium" immer vorgestellt, ein pausbäckiger osterhase mit schlechter laune.

4

HJ Liebau | 31.01.2008 09:05 Uhr

Das Fähnlein des Aufrechten

Es sei auch einem Architekten wie Oscar Niemeyer erlaubt, im hohen Alter noch Sachen zu produzieren, an denen er Spass hat. Gönnen wir dem greisen, senilen Genie dieses Denkmal doch einfach. Fidel freut's und wem tut es wirklich weh?
Übrigens: Antiamerikanismus steht derzeit hoch im Kurs in Brasilien.

3

Hans | 31.01.2008 04:54 Uhr

architecture

Keep going Oscar!!

2

der | 30.01.2008 21:55 Uhr

typ

ist ein spinner durch und durch ! aber lustig !

1

Peter | 30.01.2008 19:26 Uhr

Skulptur

Die Skulptur sieht aus, als hätte Oscar seinen 100sten Geburtstag bei Mc Donalds gefeiert und eine fetzige Ketchup Grafik aus der Plastikflasche gepresst. Wie sagte er doch einmal - "Erst kommt das leben, dann die Revolution"? Jedenfalls hat er sich sein kindliches Gemüt bewahrt.

 
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