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12.11.1996
TU-Studenten streiken gegen Langzeitstudium
Nicht besetzte Professuren machen schon das Vordiplom unmöglich
Am Donnerstag, den 7.11.96, war wieder Streikzeit in Berlin: Das Architekturgebäude war geschlossen, und rund um den Ernst-Reuter-Platz stand am „Aktionstag“ der Verkehr still, während die Studenten des Fachbereichs Architektur erst „rechtsrum“, später „linksrum“ demonstrierten. Abschließend wurde auf der umkurvten Mittelinsel eine Holzpyramide gezimmert. Mit Umzug und Bauwerk wollten besonders Studenten aus dem Grundstudium auf die „katastrophalen Studienbedingungen“ aufmerksam machen, denn ihnen wird durch die Sparmaßnahmen bereits in den ersten zwei Studienjahren das Langzeitstudium aufgezwungen: Die Fächer Installationstechnik und Planungs- und Bauökonomie werden nach Ablauf der Gastprofessuren nicht mehr angeboten. Für 360 Studenten im dritten Semester bedeutet dies, daß sie unter keinen Umständen nach dem vierten Semester ihr Vordiplom erhalten, selbst wenn sie alle angebotenen Scheine und Klausuren erfolgreich bestanden haben. In einem Numerus-Clausus-Fach muß jedes Jahr jedem von der ZVS zugeteilten Studenten ein Studienplatz angeboten werden. Zu den Kapazitäten, nach denen die Anzahl der Studienplätze festgelegt wird, zählen jedoch auch unbesetzte oder mit Lehraufträgen oder Gastprofessuren kurzfristig überbrückte Stellen. Das sind am Fachbereich Architektur der TU mittlerweile über ein Drittel, weitere Gastprofessuren, Assistenten- und Tutorenstellen laufen aus, ohne neu besetzt zu werden. Allein von den zur Zeit etwa 110 Tutorenstellen werden ohne Neueinstellungen oder Vertragsverlängerungen im nächsten Jahr nur noch acht besetzt sein.
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