Am 27. Januar 1999 wird in Bonn turnusmäßig das neue Präsidium der Bundesarchitektenkammer (BAK) gewählt. Für Überraschung hat gesorgt, daß der prominente ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete und Architekt Peter Conradi (Bild) der einzige Kandidat für den Posten des BAK-Präsidenten ist. Er muß allerdings seine Kandidatur gegenüber dem Vorstand noch formaljuristisch bestätigen.
Der seit drei Jahren amtierende Präsident Peter Erler wird demnach nicht mehr kandidieren. Offiziell wird von der Pressesprecherin der BAK, Susanne Boehncke, als Begründung angegeben, daß Erler sich nach Jahren des berufspolitischen Engagements wieder verstärkt seinem Büro zuwenden wolle.
Wie das BauNetz erfuhr, ist auch der bisherige BAK-Hauptgeschäftsführer Herwig Greis aus seinem Amt ausgeschieden. Das Arbeitsverhältnis zwischen der BAK und Greis sei „Ende 1998 aufgelöst worden“, bestätigte die Pressesprecherin gegenüber dem BauNetz. Gerüchte, Greis sei im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen um angebliche Unregelmäßigkeiten in der Amtsführung des Präsidenten fristlos entlassen worden, wollte sie dagegen nicht bestätigen.
Keine Neuigkeiten gibt es in der Frage des möglichen Umzugs der BAK von Bonn nach Berlin. Es gebe einen Vorstandsbeschluß aus dem Jahr 1998, „zur Zeit nicht“ umzuziehen, gab Boehncke an. Ungeachtet dessen steht die Bundesingenieurkammer in konkreten Verhandlungen um die Anmietung von Büroräumen im GSW-Neubau (Architekten: Sauerbruch und Hutton) an der Berliner Kochstraße. Ein gemeinsamer Umzug der beiden Schwesterkammern war in der Vergangenheit immer wieder erwogen worden. Ob und, wenn ja, wann die BAK auch in dieses Gebäude zieht, soll eine neugegründete Umzugskommission in den nächsten Monaten klären.
Zerschlagen haben sich dagegen interne Überlegungen der BAK, einen eigenen Neubau am Berliner Monbijoupark zu errichten. Der Grund dafür seien städtebauliche Auflagen und der Denkmalschutz gewesen, sagte Boehncke. Für dieses Grundstück lagen bereits Bebauungsstudien eines Architekturbüros vor.