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13.02.2008

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Shtrikh Kod

Neues Shoppingcenter in St. Petersburg


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Shtrikh Kod ist das (dem ‚Denglischen‘ entlehnte) russische Wort für den Strichcode, der in Grafik und Design gern als Symbol für alles Kommerzielle und Genormte verwendet wird. Die russischen Architekten Vitruvius and Sons aus St. Petersburg haben bei ihrem 2004 begonnenen Projekt gleichen Namens den Strichcode zur zeichenhaften Fassade gemacht, wie wir am 13. Februar 2008 von Mimoa.eu erfahren.

Das neue Shoppingcenter, das 2006 in St. Petersburg fertiggestellt wurde, befindet sich am Eingang eines Wohnareals. Nur unweit der Volodarskij-Brücke, die den Fluss Newa überquert, stellten die Architekten inzwischen einen der zwei identischen Quader mit je ca. 3.400 Quadratmetern Nutzfläche auf.

Gleich Torhäusern sollen die knallroten Flachdachbauten die axiale Zufahrtsstraße des aus Sowjetzeiten stammenden Wohngebiets mit seinen grau-schmutzigen Plattenbauten flankieren.
Die profilierte, rote Metallhaut der viergeschossigen Rasterbauten wird nur vom Strichcode geöffnet, der sich in verglasten senkrechten Schlitzen und Zahlenkombinationen offenbart. Der Code zeigt die Funktion der Gebäude an, sodass Außenwerbung eigentlich obsolet wird.

Die Architekten Vitruvius and Sons haben mit ihrem Shopping-Center aber nicht nur die Infrastruktur verbessert und für einen Farbklecks auf dem vormals öden Platz gesorgt: sie überzeichnen auf ironische Weise die frühere Gleichschaltung des Sowjetmenschen ebenso wie die Kaltschnäuzigkeit der heutigen Kommerzialisierung.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

Ai-Bolit | 14.02.2008 20:00 Uhr

Sowjetmensch

Womit wird denn die frühere Gleichschaltung des Sowjetmenschen ironisch überzeichnet?

habe ich was nicht verstanden?

7

RLI | 14.02.2008 12:56 Uhr

shopping

...aha ....eine einfache spiegelung einer im innern überhitzten konsumgesellschaft ...

6

Brille | 14.02.2008 10:17 Uhr

Kommerz

Hurra, keine Kiste von REM!
Ein sehr ehrlicher Entwurf. Es ist Aussen ganz klar was drinnen passiert!

Besser geht´s nicht!

5

Sean | 13.02.2008 20:04 Uhr

Nur Mut!

Das bringt doch ein Lächeln auf die Lippen!
Gewiß, der Entwurf ist modisch, doch gerade für die Bewohner der umgebenden Plattenbauten wirkt er sicherlich aufheiternd. Besser als schreiende überdimensionierte Werbetafeln ist das doch allemal!

4

Thomas | 13.02.2008 17:36 Uhr

Muss das sein?

Ist im Prinzip nichts anderes als die gebaute Currywurst in modernem Gewand - aber genauso platt.

3

AK-NDS | 13.02.2008 17:23 Uhr

Ich dachte...

...die Postmoderne hätten wir überstanden!

2

D.B.Suchin | 13.02.2008 16:12 Uhr

d.b.suchin@web.de

Schön, daß 2 Jahre nach der Fertigstellung ein Bau in die Nachrichten kommt!
Zudem - gebaut wurde nur eines der Häuser, rechts im Grundriß. Ein Gegenpart fehlt.

1

kritiker | 13.02.2008 15:56 Uhr

das ist...

...mutig. vor allem vom bauherrn. und allemal besser als vieleviele der ECE kisten, die uns so zugemutet werden.
ob es schön ist? die farbe ist schon heftig, da wäre weniger sicher mehr gewesen...

 
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