Anlässlich des Erreichens der Traufhöhe wurde am 31. August 2000 das neue Seminargebäude der Fakultät Architektur der RWTH Aachen vorgestellt. Die Architekten des Neubaus, der 200 studentische Arbeitsplätze beherbergen soll, sind Mirko Baum und Alexander Voigt.
Angesichts der äußerst niedrigen Finanzmittel in Höhe von nur 4,2 Millionen Mark stellte der Neubau eine planerische Herausforderung dar. Die notwendige Kostenminimierung durch Wartungsfreiheit und äußerste Rationalität führte zum Konzept des „benutzbaren Rohbaus“. Auf die gewöhnlichen Ausbaustandards wird weitgehend verzichtet und die Gebäudeoberflächen werden in ihrer natürlichen Beschaffenheit belassen, so dass der Bau von feuerverzinktem Stahl, rohbelassenen Sichtbeton und Klarglas geprägt sein wird.
Der Gebäudekomplex besteht aus einer Reihung von drei voneinander unabhängigen Bauteilen: einem Erschließungsbaukörper, einem Stahlgerüst mit Sonnenschutz, Fluchtbalkonen und Fluchttreppen und dem eigentlichen Gebäude. Dieses ist auf "Baumstützen" aufgeständert und kann - zumindest theoretisch - jederzeit erweitert werden. Nach Mirko Baum soll das Gebäude weder als „schön“ noch als „hässlich“, sondern als „konstruktive Erfindung“ gewertet werden.
Foto: Heinz Herbert Mann