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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Neues_Konzert-_und_Konferenzgebaeude_in_Bruegge_eingeweiht_10605.html

20.02.2002

Pastoraler Strom

Neues Konzert- und Konferenzgebäude in Brügge eingeweiht


Mit der Eröffnung ihrer neuen Konzerthalle startet die belgische Stadt Brügge am 20. Februar 2002 offiziell in das Jahr als europäische Kulturhauptstadt 2002. Die belgischen Architekten Robbrecht & Daem haben der mittelalterlichen Stadt ein modernes Konzert- und Konferenzgebäude implantiert, das sogenannte „Concertgebouw“.

Das Konzertgebäude befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Belfort und zur St. Salvador's Kathedrale. Die Architekten sehen das Areal 't Zand und die baumbestandene Zufahrtsstraße zum Konzerthaus als Fragmente einer ländlichen Umgebung in der Stadt; ihr Entwurf an diesem Ort solle eine Interpretation der flämischen Landschaft bilden. Das „Concertgebouw“ sei ein „pastorales Gebäude, das auf einem Strom von Gras und Blättern in die Stadt gespült wurde“, erklären Paul Robbrecht und Hilde Daem.

Der Komplex besteht aus mehreren Baukörpern: Dem großen Konzertgebäude wurde ein zweiter, kleinerer Konzertsaal zur Seite gestellt, außerdem wurden Probenräume, Werkstätten, ein Touristenbüro und ein Restaurant untergebracht. Ein turmartiges Parkhaus schließt das Ensemble ab.
Die große Konzerthalle ist, den Architekten zufolge, der Gestalt zweier Hände nachempfunden, die am Mund einen Trichter formen. Dies ist wohl nicht nur dem lyrischen Bild zu danken, sondern vor allem der Tatsache, dass die konvex geformten Wände eine hervorragende Akustik ermöglichen.
Einen besonderen gestalterischen Schwerpunkt legten die Architekten auf das Thema Licht: Drei große Oberlichter lassen den Konzertsaal am Tage zu einem lichtdurchfluteten Konferenzzentrum werden. Und auch der an drei Seiten verglaste „Lichtturm“, der bei Nacht wie eine Laterne wirkt, lässt viel Tageslicht in das Innere fluten. Der kleine Kammerkonzertsaal ist dem Innenhof eines italienischen Palazzo nachempfunden: Im „Lichtturm“ auf einer Fläche von 10 x 15 Metern untergebracht, wird der Innenhof von Balkonen umfasst, die sich über drei Geschosse erstrecken und den idealen Rahmen für kleinere Konzerte bilden. Ein Dachrestaurant bietet den Besuchern freien Blick auf das umgebende mittelalterliche Brügge. Mit seiner Verkleidung aus rotbraunen Terracotta-Ziegeln wirke das Konzerthaus nicht wie ein „monolithischer Ziegelbau“ sondern vielmehr wie eine „monochrome Skulptur“, konstatierte der Architekturkritiker Koen van Synghel.

Alles weitere zum Programm der Kulturhaupstadt finden Sie unter der Adresse www.brugge2002.be, Informationen zur Architektur der Konzerthalle finden Sie im Webauftritt des „Concertgebouw“.

Ein Foto ist als Zoom-Bild hinterlegt (Quelle: Frauke Dendooven / nebenstehende Abbildung: Animotions)


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