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15.06.2007
Wiesenfeld 2.0
Neuer Planungsstand für Münchener Werkbundsiedlung – mit Kommentar
Anlässlich einer Anhörung im Stadtrat der Landeshauptstadt München hat die Arbeitsgemeinschaft Werkbund-Siedlung Wiesenfeld am 13. Juni 2007 einen neuen Planungsstand für das Bauvorhaben der Werkbundsiedlung öffentlich gemacht.
Der jetzt präsentierte Stand der Planung ist das Ergebnis einer Überarbeitung des Wettbewerbsentwurfes, für die sich das Büro Kuzunari Sakamoto mit dem Münchener Büro Stender und Söldner zusammen getan hat. Sakamoto war vom Planungsreferat mit einer städtebaulichen Überarbeitung beauftragt worden, nachdem deutlich wurde, dass die planungs- und bauordnungsrechtliche Umsetzung des Wettbwerbsbeitrages unmöglich ist. Zudem hat die beteiligte Wohnungsbaugenossenchaft WOGENO ihren Rückzug aus dem Projekt auf Grund der hohen zu erwartenden Kosten angedroht.
Daraufhin wurde der Entwurf schwerpunktmäßig hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit überarbeitet. Die wesentlichen planerischen Veränderungen betreffen die Vergrößerung der Gebäudegrundflächen und eine Differenzierung der Baulängen und -breiten je Haustyp und damit eine deutliche Reduzierung der Gebäudeanzahl.
Kommentar der Redaktion
Die Überarbeitung und Anpassung eines Entwurfes oder Wettbewerbsbeitrags an die baurechtliche und ökonomische Realität sind nichts Ungewöhnliches, sie gehören viel mehr zum Tagesgeschäft eines Architekturbüros. Welcher Bauherr will schon Wohnungen bauen, die nicht vermietbar sind? Das gilt natürlich auch für ein Modellprojekt wie die geplante Werkbundsiedlung in München.
Aber Vorsicht: die Qualitäten von Sakamotos Entwurf, der dank einer mutigen Juryentscheidung (BauNetz-Meldung vom 5. April 2007) in München realisiert werden soll, liegen eben gerade in seiner ungewöhnlichen städtebaulichen Anordnung, in der schlanke Türme und tiefe Kuben in enger Abfolge spannende Außenräume erzeugen. Noch scheint in den jetzt publizierten Darstellungen das Bild einer dichten Ansammlung von Wohntürmen einigermaßen gewahrt. Bleibt zu hoffen, dass das Projekt diesen Charme in den kommenden „Optimierungsphasen“ beibehält. Und nicht zu einer zweiten Theresienhöhe verkommt.
Henning Sigge
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