Mitte September 2007 wurde ein ungewöhnliches Projekt in der inneren Mongolei (China) fertig: Das Ordos Art Museum. Entworfen von der Pekinger Architektin Xu Tiantian, steht das schlangenähnliche Gebäude mitten in der Wüste.
Zur Phase 1 des sogenannten Ordos Cultural Creative Industry Park (OCCIP) gehörend, ist es der erste fertiggestellte Bau in einer Reihe von vier öffentlichen Gebäuden des neuen Bürgerzentrums von Ordos, die hier auf einer Reihe von Sanddünen entlang des Kao Kao Shi Na Wasserreservoirs nach Entwürfen der Architektin entstehen.
Auf 2.700 Quadratmetern werden im Art Museum Räumlichkeiten für Ausstellungen und Forschungsprogramme angeboten, die sich über die gewundene Form verteilen. Als Inspiration für die architektonische Form diente eine Viper.
Die dunkelgraue Natursteinfassade spielt dabei auf die Hautfarbe der Schlange an; das Innere ist, abgeleitet vom Schlangenkörper, als kontinuierlicher Raumfluss bzw. -durchgang konzipiert, der durch eine Reihe von klar verglasten Tageslichtöffnungen in Wänden und Decken belichtet wird. Diese Öffnungen ihrerseits verschaffen den Besuchern der Ausstellung nicht nur eine gute Sicht auf die Exponate, sondern auch optische Abwechslung durch die kinoartig gerahmten Ausblicke in die raue Landschaft. „Die Ausstellung vermischt sich mit der natürlichen Landschaft; die Landschaft wird integraler Teil der Ausstellung,“ so die Architektin.
Till Wöhler, live aus Peking