Auf dem Campus der Hochschule Wismar wurde am 12. Oktober 2000 das neue Gebäude für die ehemalige Heiligendammer Kunst- und Designschule eröffnet. Der Entwurf stammt vom Kölner Architekturbüro Lepel & Lepel, die 1996 den dazu europaweit ausgeschriebenen Realisierungswettbwerb gewinnen konnten. Das 32,9 Millionen Mark teure Projekt wurde nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt.
Mit den Neubauten ist der Umzug der Fachhochschule Heiligendamm und der Ausbau der Fachbereiche Architektur und Design/Innenarchitektur abgeschlossen. Der idyllische Hochschulstandort mit historischer Bäderarchitektur und improvisierten Pavillons in Deutschlands ältestem Seebad wurde damit endgültig aufgegeben. Das neue Bauensemble besteht aus drei Hauptgebäuden mit drei bis vier Geschossen.
Das Gebäude für Lehre und Verwaltung und das Ateliergebäude bilden zusammen Anfang und Ende der Anlage. Dazwischen befindet sich ein weiteres kleineres Gebäude, das durch zwei Brückenkonstruktionen mit den beiden anderen verbunden ist. Durch die Brücken werden in der Bewegung durch die Anlage die Innen- und Außenräume thematisiert. Die Werkstätten liegen im Erdgeschoss und bilden den „Sockel“ für die drei Gebäude.
Die verwendeten Materialien wurden nicht verändert oder überarbeitet, so dass ihre ursprüngliche Wirkung erhalten blieb. Die Pfosten-Riegel-Fassade besteht aus hellem Schichtholz, die Wände und Decken im Innern sind in Sichtbeton ausgeführt, die Böden aus dunklem Estrich hergestellt, die Geländer und Stahlbauteile sind verzinkt. Durch den Einbau bunter Scheiben in die Glasfronten wurden einige farbige Akzente gesetzt.
Im Rahmen der Eröffnung des Neubaus wurde auch die „Nordeuropäische Bauakademie e. V.“ ins Leben gerufen. Diese Institution befasst sich auf wissenschaftlicher, technischer, soziokultureller und künstlerischer Basis mit der gebauten Umwelt sowie ihrer Gestaltung und strebt eine „Hebung des Niveaus der Baukultur" an.
Eine Innenraumaufnahme wurde als Zoom-Bild hinterlegt. Die im Text erwähnten Brückenkonstruktionen sind auf Zoom-Bild 1 und Zoom-Bild 2 zu sehen (Quelle: Lepel & Lepel, Köln).
Weitere Informationen zur Bauakademie können im Webauftritt der Hochschule Wismars abgerufen werden.