Im amerikanischen San Francisco wurde vor wenigen Monaten das neue United States Federal Building fertig. Das meldet ArchNewsNow am 15. Oktober 2007. Das 18-geschossige schlanke Gebäude, entworfen von Thom Mayne (Morphosis), befindet sich an der Ecke Mission Street/Seventh Street. Westseitig schließt sich ein viergeschossiger Anbau mit Café, Kindertagesstätte und Konferenzzentrum an, der gemeinsam mit dem Hochhaus einen neuen öffentlichen Platz formt.
Die ersten fünf Geschosse des Hauptgebäudes sind mit einer konventionellen Klimaanlage ausgestattet. Ab dem sechsten Geschoss können die äußeren vertikalen Fensterflügel automatisch nach Windgeschwindigkeit und -richtung so justiert werden, dass eine natürliche Frischluftzufuhr bzw. Kühlung über die windzugewandte, und die Entlüftung über die windabgewandte Seite stattfinden kann. Die Fassade verändert sich dadurch auch optisch stetig.
Ein sogenanntes Building Automated System (BAS) kontrolliert alle mechanischen Anlagen im Gebäude, die der Regelung des Innenraumklimas dienen. In den natürlich belüfteten Räumen öffnet und schließt das BAS Fenster und Sonnenschutz und Abzugsöffnungen in Abhängigkeit der äußeren Klimabedingungen. Auf der Südostseite des Turms schützen perforierte Metall-Screens die Fassade vor Überhitzung, auf der Nordwestseite lenken feste, transluzente Sonnenblenden die Sonneneinstrahlung ab. All diese Maßnahmen geben der Fassade ihr charakteristisches Äußeres.
Im Sommer werden nachts per BAS die Fenster geöffnet, um überschüssige Hitze entweichen zu lassen und die Betonkerne zu kühlen.
Um die Fitness der Mitarbeiter zu fördern, befindet sich die Cafeteria auf Straßenniveau, wobei der Aufzug nur in jedem dritten Geschoss hält. Hier fordert jeweils eine große Lobby mit breiten Treppenstufen zum Gehen auf. Überdies bieten diese Lobbies und Treppen nebst Sky Garden und Eingangslobby komfortable informelle Treffpunkte. Für behinderte Mitarbeiter gibt es zusätzlich einen Aufzug, der auf jedem Geschoss hält.
Offene Büroflächen mit niedrigen Trennwänden für die Arbeitsplätze sowie Glaswände für die Konferenzräume in der Mittelachse des Gebäudes sollen für möglichst viel Tageslicht sorgen. 85 Prozent der Büroflächen sollen so mit Tageslicht versorgt werden können.
Nach Angaben von ArchNewsNow wurde aus Klimaschutzgründen die Betonmischung so gewählt, dass 50 Prozent des Portlandzements durch Hochofenschlacke ersetzt wurden, ein recyceltes Abfallprodukt aus der Stahlindustrie.
Das Gebäude hatte den ersten Zumtobel Group Award für Nachhaltigkeit und Menschlichkeit in der gebauten Umwelt (BauNetz-Meldung vom 2. Juli 2007) gewonnen.