Am 8. Januar 2004 wird in der Berliner Kochstraße der Neubau des Axel-Springer-Verlages eröffnet. Das Londoner Büro RHWL (Renton Howard Wood Levin Partnership) errichtete auf dem Areal der ehemaligen Verlagsdruckerei auf acht Geschossen ein Bürohaus.
Das 150 Meter lange Medienhaus, das sich um acht Innenhöfe gruppiert, soll an die traditionellen Berliner Höfe erinnern.
Mit dem Neubau-Projekt will der Springer-Verlag das Quartier an der Nahtstelle zwischen Mitte und Kreuzberg aufwerten. Im Neubau finden sich mehrere Konferenzräume sowie im Erdgeschoss und 1. OG auf insgesamt 12.000 Quadratmetern eine Passage mit Arztpraxen, Restaurants und Geschäften. Eine gläserne Veranstaltungshalle – benannt nach dem Berliner Ullstein-Verlag – verbindet den Neubau mit dem bestehenden Hochhaus. Die Fassaden des Neubaus werden vor allem durch Glas und beschichtetes Aluminium bestimmt. Der Haupteingang, der sich bisher an der Kochstraße befand, wird in die Axel-Springer-Straße verlegt.
Verlagsgründer Axel Springer hatte mitten im Kalten Krieg 1959 den Grundstein für sein Verlagshaus direkt an der ehemaligen Sektorengrenze gelegt und das mit bronzefarbenen Aluminiumplatten verkleidetete Hochhaus (Architekten: Melchiorre Bega + Gini Franzi, Franz Heinrich Sobotka + Gustav Müller, 1959-66) zu einem Wahrzeichen des „goldenen Westens“ gemacht.
Im Zuge der Studentenrevolte 1967/68 wurde das Druckhaus, von dem aus die "Bild"-Zeitung ausgeliefert wurde, zum Schauplatz gewalttätiger Protestaktionen. Wegen der daraus hergeleiteten zeitgeschichtlichen Bedeutung hatte das nun abgerissene Druckhaus unter Denkmalschutz gestanden.