Am 11. August 2000 wurde der im Stadtzentrum von Vaduz gelegene Neubau des Kunstmuseums Liechtenstein offiziell übergeben. Das rund 38 Millionen Mark teure Ausstellungshaus entstand nach den Plänen der beiden Schweizer Büros Meinrad Morger & Heinrich Degelo (Basel) und Christian Kerez (Zürich), die sich für die Realisierung des Projektes zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen hatten.
Der monolithische Baukörper hebt sich vor allem durch seine Größe und seine klare Strukturierung von der heterogenen städtischen Umgebung ab. Großzügige Fensterfronten wurden von den Architekten als eine „Öffentlichkeit signalisierende Geste der transparenten Öffnungen in ringsum geschlossenen Mauern“ bezeichnet; sie gewähren bereits von der anschließenden Fußgängerzone aus Einblicke und erzeugen den Eindruck eines „offenen Hauses“.
Auch im Innern setzt sich die klare Struktur des Gebäudes fort: Im Erdgeschoss befinden sich neben dem Foyer und zwei Ausstellungssälen eine Cafeteria, eine Buchhandlung und ein Museumsshop. Vier weitere Ausstellungsräume gruppieren sich im Obergeschoss in der Art eines Windrades um das zentral gelegene Treppenhaus.
Die Fassade, die vorwiegend aus schwarzem gebrochenem Basaltgestein, feinkörnigem Flusskies und schwarz eingefärbtem Zement besteht, lässt eine glatte, reflektierende Oberfläche entstehen. Dies verstärkt nicht nur den monolithischen Charakter des Gebäudes, sondern erzeugt auch, je nach Tageszeit und Witterung, immer neue Reflexionen, die die Umgebung zu einem Teil des Hauses machen.
Ab dem 12. November 2000 wird das Museum seine Pforten für Besucher öffnen.
Im Webauftritt des Kunstmuseums Liechtenstein finden Sie weitere Informationen zu dem Projekt sowie ein Interview mit den Architekten.
Modellfoto: Kunstmuseum Liechtenstein