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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Neubau_der_Musikhochschule_in_Mannheim_eroeffnet_6263.html

09.12.1999

Konzentriert

Neubau der Musikhochschule in Mannheim eröffnet


Am 9. Dezember 1999 wurde in Mannheim der Neubau der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst eröffnet. Der Komplex, zu dem auch ein „Cinemax-Großkino“ gehört, entstand nach Plänen von Michael Wilford (Stuttgart / London). Im Neubau verfügt die Hochschule - zusätzlich zu den bereits 1991 bezogenen Räumen im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Siemens - nun über knapp 7.000 Quadratmeter Fläche, auf denen sie sich „konzentrieren“ kann: Der zweite Standort in Heidelberg und zusätzlich angemietete Flächen in Mannheim werden jetzt aufgegeben.
Der in zentraler Lage der Mannheimer Innenstadt befindliche Bau gliedert sich in drei Teile: Das L-förmige Kinocenter, die halbrunde Musikhochschule und den alles überragenden Ballett-Turm. Ein kreisrunder Lichthof bildet den „Kern" des Ensembles und verbindet die einzelnen Gebäudeteile.
Der Zugang der Musikhochschule orientiert sich zum benachbarten Siemensgebäude. Vom dreigeschossigen Foyer erreicht man über eine Treppe den Kammermusiksaal, den Big-Band-Raum und das Studentencafé im Fuß des Turms. Die einzelnen Unterrichts- und Seminarräume schließen sich in den fünf Obergeschossen an. Durch den zentralen Lichthof werden auch die straßenabgewandten Bereiche mit Tageslicht versorgt. Der 33 Meter hohe Ballett-Turm markiert den Standort der Musikhochschule im Stadtbild und wird zum zentralen Element einer geplanten Fußgängerpassage durch den Block. Im Turm befinden sich übereinandergestapelt drei Tanzsäle. Den Abschluß bildet eine Dachterrasse, die Platz für Freiluftveranstaltungen und - ähnlich wie bei Stirling & Wilfords Musikhochschule in Stuttgart - für entspannende Pausen über der Stadt bietet.
Das „Cinemaxx“ liegt mit seinem Zugang direkt an der Straße. Man betritt die zentrale Halle, die über ein Glasdach Tageslicht erhält, und erreicht über eine Freitreppe die drei höhergelegenen Foyerebenen. Zehn Kinosäle mit insgesamt über 2.600 Sitzplätzen sind hier untergebracht.

Auch wenn die Architekten das Gebäude durchaus als eine Einheit verstehen, haben sie doch den unterschiedlichen Nutzungen ein individuelles Erscheinungsbild gegeben: Die Musikhochschule schafft als halbrundes Element mit einer geschoßweisen Staffelung und unterschiedlichen Fassadenmaterialien Höhenbezüge zum „Siemensgebäude“. Überweigend verglast, stellt sich der Balletturm als eigenständiges, vertikalorientiertes Bauteil dar, auf dessen geschlossenen Fassadenflächen wiederum der Farbton der alten Musikhochschule erscheint. Das Kino prägt mit seinem Eingangsbereich die Sockelzone zur Marienstraße und bildet sich mit zurückgestaffelten farbigen Kuben in der Fassade ab.

Zeichnung: Wilford

BauNetz-Meldung zur Grundsteinlegung vom 25. 7. 1999


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