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05.07.2006
Subterrane Kultur-Ikone
Musiktheater bei Madrid eröffnet
Mit einem Konzert wurde am 4. Juli 2006 das neue Musiktheater auf dem Gelände von San Lorenzo de El Escorial bei Madrid eröffnet. Der Entwurf des Gebäudes stammt vom Estudio Picado de Blas Arquitectos (Madrid), das den entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatte.
Die besondere Bedeutung des kulturellen Ereignisses wurde auch von der politischen Elite des Landes gewürdigt: An der Zeremonie nahmen das spanische Königspaar sowie der gesamte Regierungsstab Spaniens teil.
Die Architekten Maria Jose de Blas und Ruben Picado näherten sich der Bauaufgabe im weltweit größten Renaissance-Bau (1563-84, Juan Bautista de Toledo und Juan Herrera) auf sensible Weise: Der größte Teil - acht von insgesamt zehn Geschossen - des mit zwei Aufführungssälen ausgestatteten Theaters liegt unter der Erde. Das Entwurfskonzept beruht daher auf der Inszenierung des Weges durch die Anlage mit seinen Ausblicken auf die Umgebung.
Der mit vierjähriger Verspätung fertig gestellte Neubau - allein der Aushub der Baugrube mit besonders kleinen Maschinen dauerte ein Jahr - umfasst rund 25.000 Quadratmeter Nutzfläche. Der große Konzertsaal bietet Platz für 1.200 Zuhörer, der Kammermusiksaal für 300. Weiterhin gibt es Probe-, Seminar- und Unterrichtsräume, drei Cafeterien, einen Laden sowie Werkstätten. Bei den Materialien orientierten sich die Architekten an der historischen Substanz und verwendeten Granit, in den die Öffnungen entweder als breite Aussichtsfenster oder als die Massivität des Baukörpers betonende kleine Schlitze eingeschnitten sind.
Das Architektenpaar verbindet auch ein persönliches Erlebnis mit dem geschichtsträchtigen Ort: Sie lernten sich beim Zeichnen der Anlage während des Architekturstudiums kennen.
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