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29.10.2007
Temporary Contemporary
Museumsneubau von Adjaye in Denver eröffnet
Am 28. Oktober 2007 wurde in Denver im US-Bundesstaat Colorado der Neubau des Museum of Contemporary Art (MCA) eröffnet. Entworfen wurde es vom Londoner Architekten David Adjaye. In jüngerer Zeit machte der Architekt auch mit einer Kunstgalerie in seiner Heimatstadt (BauNetz-Meldung vom 20. August 2007) sowie mit einem Kunstpavillon in Kroatien (BauNetz-Meldung vom 15. Juni 2007) von sich reden.
Zuvor war das MCA in einer unattraktiven ehemaligen Fischmarktgegend untergebracht; zwischenzeitlich bis zur Eröffnung zog das MCA in das sogenannte Temporary Contemporary gegenüber der Baustelle um.
Die neue, dunkelgraue Glasbox von David Adjaye soll den Ausstellungen wieder mehr Besucherzahlen bringen.
Das neue Gebäude befindet sich auf einem Eckgrundstück in Denvers Central Platte Valley. Das frühere Eisenbahngelände besteht heute aus Appartmenthäusern, Läden und Parks. Adjaye verwendete getöntes Glas für die Außenhaut des Museums, ergänzt durch eine Innenhaut aus dem sogenannten MonoPan, einem transluzentem Kunststoffgewebe aus Recyclingmaterial, das u. a. bei der Herstellung von Wohnwagen zum Einsatz kommt. Adjaye soll es auf einer Automobilmesse entdeckt haben.
Die durch MonoPan gedoppelte Fassadenhaut filtert das Tageslicht und sorgt für eine diffuse Belichtung der Ausstellungsflächen.
Die Besucher betreten das Gebäude über eine Rampe, die über eine Öffnung in der Glaswand zu einer Glastür führt. Innen wurde raumsparend geplant, obgleich es vertikale Räume gibt, die direkt durch Skylights belichtet werden. Ein einziger Aufzug transportiert Besucher und Materialien. Da das Budget knapp bemessen war, verwendete Adjaye nur kostengünstige Materialien wie Beton, Brettschichtholz, Stahl, Gipskarton und recyceltes Holz.
Auf drei Geschossen ordnete der Architekt sechs Galerien an, die über lichtdurchflutete Korridore voneinander getrennt sind. Diese Korridore entlang der erwähnten MonoPan-Wände sollen den Besuchern ein „Atempause“ zwischen den einzelnen Ausstellungen ermöglichen. Einige wenige Fenster erlauben Aussichten auf Downtown Denver.
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