Mit einer Ausstellung zu Werken Paul Gauguins wurde am 30. August 2005 nach umfangreichen Um- und Anbauarbeiten das Ordrupgaard-Kunstmuseum in Kopenhagen wieder eröffnet. Die Pläne für den neuen Museumsflügel stammen von Zaha Hadid (London), die einen internationalen Wettbewerb im Jahr 2001 für sich entscheiden konnte (BauNetz-Meldung vom 1.11.2001).
Der Neubau grenzt sich deutlich vom Bestand - einer Villa aus dem 20. Jahrhundert - ab, der den Hauptteil der auf impressionistische Malerei fokussierten Sammlungen beherbergt.
Der skulpturale Baukörper mit seinen für Hadid charakteristischen, wie mitten in einer Bewegung erstarrten Wandflächen und Volumina besteht aus schwarz eingefärbtem Beton, der von unregelmäßigen Fensteröffnungen durchbrochen wird. Hier sind Teile der Sammlung, ein Café und der Museumsshop untergebracht.
Mit organischen Formen und Splitlevels reagiert Hadid auf die kleinen Hügel und die parkähnliche Umgebung des Museumsgartens. Wie die Jury seinerzeit urteilte, habe Hadid in ihrem Entwurf die Landschaft „decodiert, interpretiert und in Diagramme übersetzt, die sie dann zu einer Serie von Strukturmodellen formiert“. Nur mit einem schmalen Übergang miteinander verbunden, behalten Alt- und Neubau ihre Identität und architektonische Aussage – es wird ein Bindeglied zwischen Altbau und Garten geschaffen.
Unter ausstellungstechnischen Aspekten ist es mit den neuen klimatisierten und künstlich belichteten Räumen möglich, besonders empfindliche und bisher der Öffentlichkeit unzugängliche Exponate wie Pastelle und Zeichnungen zu zeigen.
Durch den 1.380 Quadratmeter großen Anbau wird die Ausstellungsfläche des staatlichen Museums verdoppelt, die Bausumme von rund 8,1 Millionen Euro wurde von Steuergeldern und privaten Spenden finanziert.
Weiterführende Informationen und Bildmaterial aus dem Entwurfsprozess können Sie unseren BauNetz-Meldungen zum Richtfest vom 9.12.2005, Spatenstich vom 13.10.2003 und zur
Wettbewerbsentscheidung entnehmen.
Zum Thema:
www.ordrupgaard.dk
www.rolandhalbe.de