Unter dem Motto „MoMA builds“ präsentierte der Direktor des Museum of Modern Art, Glenn D. Lowry, am 17. Januar 2002 in den Räumen der Berliner „Kunst-Werke“ die zwei groß angelegten Bauprojekte, die das MoMA derzeit in New York realisiert.
Das Museum verfolgt mit den Projekten eine langfristig angelegte Entwicklungsstrategie, die dem MoMA seinen Platz als eines der wichtigsten Museen für zeitgenössische Kunst sichern sollen.
Das in Midtown Manhattan, an der 53. Straße gelegene MoMA-Stammhaus soll bis zum 75-jährigen Jubiläum des Museums 2005 nach den Plänen des japanischen Architekten Yoshio Taniguchi erweitert und zu einem neuen Wahrzeichen New Yorks aufgewertet werden. Das Haus wird noch bis zum 21. Mai 2002 mit einer großen Gerhard Richter Retrospektive für das Publikum geöffnet sein.
Ab dem 29. Juni 2002 wird dann das neu eröffnete MoMA QNS in Long Island City bis 2005 zum Hauptausstellungsort des Museums avancieren. Der kalifornische Architekt Michael Maltzan (Los Angeles) hat in Zusammenarbeit mit Cooper, Robertson & Partner (New York) eine ehemalige Heftklammer-Fabrik im Stadtteil Queens für die Zwecke des Museums umgebaut.
Auf einer Fläche von rund 14.900 Quadratmetern entstanden 2.300 Quadratmeter Ausstellungsfläche, Werkstätten, eine Bibliothek, ein Research-Center sowie Büros und Lagerräume.
Das Umfeld des MoMA QNS - von Maltzan selbst als „mittlere Landschaft“ bezeichnet - bildet eine Schnittstelle zwischen dicht bebauter Metropole und typischer Vorstadt. Der Architekt will seinen Entwurf als eine Architektur der Bewegung verstanden wissen: „Man muss sich in und durch den Raum bewegen, um ihn zu verstehen“. Maltzan entwickelte seinen Enrwurf aus den antizipierten Besucherströmen: Die U-Bahn, die auf einer Hochtrasse läuft, gewährt den Besuchern die Aufsicht auf das Gebäude - das Dach wird gleichsam zur Fassade. Als Hauptcharakteristikum des blauen Backsteinbaus dienen demzufolge auch vertikal aufgestellte Dachplatten, die sich für die ankommenden Besucher zunächst zum Logo des MoMA zusammensetzen, um es dann wieder aufzulösen. Nach Betreten des Gebäudes werden die Besucher über eine Rampe in die Lobby und zu den großen, variablen Ausstellungsräumen geführt. Auf einer Galerie-Ebene mit Ausblick über die Lobby sind ein Café und die Buchhandlung untergebracht.
Zwei Baustellenfotos zeigen den Eingangsbereich und einen Blick in die Ausstellungshalle, ein Modellfoto illustriert den Lobby-Bereich im ersten Zwischengeschoss des MoMA QNS (Quelle: MoMA).
Die Erweiterung des Stammhauses des MoMA durch Yoshio Taniguchi wird die 53. und die 54. Straße durch einen öffentlich zugänglichen Eingangsbereich miteinander verbinden. Mit seiner Architektur, die geprägt ist durch die Formensprache der klassischen Moderne, wolle er „ein ideales Umfeld für das Zusammenkommen von Menschen und Kunst durch den kreativen und disziplinierten Gebrauch von Licht, Materialien und Raum“ schaffen, erklärte Taniguchi. Die Besucher werden die Ausstellungsräume über neue geräumige, mit Oberlicht erhellte Galerien betreten, die der zeitgenössischen Kunst vorbehalten sind. Daneben wird das Haus geprägt durch ein lichtes Atrium und einen über neun Meter hohen Eingangsbereich, der den Blick auf den berühmten Skulpturengarten des Museums frei gibt.
Zwei Modellfotos des neuen MoMA in der 53. Straße sind als Zoom-Bild 1 und Zoom-Bild 2 hinterlegt. (Quelle: MoMA)