Am 10. Mai 2003 eröffnet in Rotterdam nach langjähriger Bauzeit das renovierte und erweiterte Museum Boijmans Van Beuningen. Nach den Plänen des belgischen Architektenduos Paul Robbrecht und Hilde Daem (Gent) wurde die Anlage des Kunstmuseums am Rotterdamer Museumspark für 13 Millionen Euro umfassend umgestaltet.
Neuer Blickfang der Anlage ist nun ein 124 Meter langer Neubau, in dem sich eine Reihe von Ausstellungssälen, eine neue Bibliothek, Arbeitsplätze und ein digitales Depot befinden. Die durch unterschiedlich breite Fenster rhythmisierte Fassade des drei- und viergeschossigen Neubaus setzt sich aus Kathedralglas-Scheiben zusammen, die von der Straße aus Einblick in das Innere gewähren. Der Neubau verbindet nicht nur die angrenzende Westersingel mit dem Museumspark, er fasst mit einer großen Geste auch die zu verschiedenen Zeiten gebauten Teile des Museums zusammen: das Hauptgebäude von Van der Steur (1935), den de Bodon-Flügel (1972) und den Van-Beuningen-de-Vriese-Pavillon (1991). Über einen Innenhof, in dem unter freiem Himmel Plastiken zu sehen sind, gelangen die Besucher in einen neuen Eingangsbereich, von dem aus die Rundreise durch die Kunstgeschichte vom Mittelalter bis heute beginnen kann.
Neben dem Neubau wurde das Kuperstichkabinett renoviert und wesentliche Teile des Van-der-Steur-Gebäudes wieder in den Originalzustand gebracht. Das vormalige Restaurant mit Museumsladen und die Notbüros am alten Eingang wurden abgerissen.
Ab dem 10. Mai bis zum 27. Juni 2003 wird die Ausstellung „Das Entstehen der Dinge“ zu sehen sein, die sich mit der Entstehungsgeschichte industriell geformter Produkte befasst - die Exponate reichen von Koolhaas' Interieur für die Modefirma Prada bis hin zu Stoffentwürfen von William Morris.
Zum Thema:
www.boijmans.nl
www.robbrechtendaem.com