Aus dem Kommunalwettbewerb der Deutschen Umwelthilfe konnte die Stadt Münster als „Bundessieger Klimaschutz” hervorgehen. Deutschlands Vorzeigestadt in Sachen Fahrradverkehr hat beim achten Kommunalwettbewerb unter 199 Mitbewerbern vor Hamm, Saarbrücken, Hamburg und Freiburg den Punktesieg errungen.
Zur Begründung hieß es, die Stärke Münsters liege darin, das komplexe Thema Klimaschutz systematisch und umfassend anzupacken. Ein wissenschaftlicher Beirat hat in den Jahren 1992–95 einen Katalog von Klimaschutzmaßnahmen erarbeitet, den die Stadt Schritt für Schritt abarbeitet. Vier ständige Mitarbeiter einer Klima-Koordinierungsstelle kümmern sich dort ausschließlich darum, Klimaschutzaspekte in Verkehrsplanungen, in die Bauleitplanung oder bei Gebäudesanierungen zu integrieren. Einer der meßbaren Erfolge des Klima-Engagements ist die vollständige Inventur klimaschädlicher Emissionen, die es erlaubt, die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen zu überprüfen.
Die Umwelt-Hauptstadt Deutschlands – derzeit noch Heidelberg – wird in zweijährigem Turnus ermittelt.
Unabhängig von diesem Verfahren war Münster vom Bundesbauministerium neben Heidelberg, Güstrow und Dessau zur ökologischen Musterstadt bestimmt worden. Diese Orte erhalten erhebliche Zuschüsse für den experimentellen Wohnungs- und Städtebau und haben die Aufgabe, die politischen Ziele und Programme umzusetzen, die 1992 in der Agenda 21 vom Umweltgipfel in Rio de Janeiro und 1996 auf der UN-Weltsiedlungskonferenz Habitat II in Istanbul festgeschrieben worden waren.