Als das Reich der Osmanen im 16. Jahrhundert seine höchste Blüte erreichte, zeigte sich der hohe Stand seiner Kultur unter anderem in den neuen Moscheen, die vor allem in der Hauptstadt Istanbul errichtet wurden. Die meisten von ihnen waren das Werk des genialen Baumeisters und Ingenieurs Mimar Sinan (1489–1588), der als einer bedeutendsten Architekten aller Zeiten gilt.
Der Oberhofbaumeister der Sultane, auch als „Michelangelo der Osmanen“ bekannt, hinterließ ein gebautes Werk, das bereits im Umfang alles übertrifft, was von anderen großen Namen der Architekturgeschichte bekannt ist. Darunter allein hundert Moscheen, von denen einige stets genannt werden, wenn es um die höchsten Leistungen islamischer Baukunst und des Sakralbaus geht. Jede von ihnen wurde mit einer Kuppel bekrönt und beschritt einen anderen Weg, die euklidischen Figuren der Geometrie miteinander in Harmonie zu bringen.
Die Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum, Frankfurt am Main, präsentiert vier Moscheen von Sinan, die zwischen 1562 und 1577 in Istanbul und Edirne entstanden, darunter die über einem Achteck konstruierte Kuppel der Selimiye-Moschee in Edirne, die Sinan selbst als sein absolutes Meisterstück ansah. Die vier Moscheen werden in Zeichnungen der Architekten Augusto Romano Burelli und Paola Gennaro aus Venedig präsentiert. Sie entstanden als Ergebnis jahrelanger Studien über die Moscheen Sinans und die in seinen Bauplänen verborgenen Prinzipien.
Die Vernissage findet am Freitag, 19. September 2008, um 19 Uhr statt, zu der Wolfgang Voigt, der Kurator der Ausstellung, sowie Stefan Polonyi und Augusto Romano Burelli sprechen werden.
Die Ausstellung läuft vom 20. September bis 2. November 2008, Di, Do-So 11-18 Uhr, Mi 11-20 Uhr im DAM, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main
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