Wie BR online am 27. Februar 2006 meldet, soll ein Nürnberger Baudenkmal, der Milchhof von Otto Ernst Schweizer, abgerissen werden. Seit zehn Jahren steht der 1929 erbaute Milchhof leer und fiel dem üblichen Vandalismus von Jugendlichen zum Opfer, so dass der Eigentümer die Gebäude für irreparabel hält und sie abreißen möchte.
Besonders schlimm seien die Schäden, die der alte Eigentümer verursachte. Um die großen Milchtanks auszubauen, wurden die Dächer aufgeschnitten. „Diese Schäden sind irreparabel", sagt Alfons Doblinger für den neuen Eigentümer, die Dibag-Industriebau. Über mehrere Jahre hatte die Polizei hier den Häuserkampf trainiert, wobei Türen und Wände gesprengt wurden. Es gäbe keine Chance, das Denkmal zu erhalten, erklärte Doblinger und möchte den Milchhof abtragen lassen und durch Büro-Hochhäuser ersetzen. Der Abbruchantrag sei bereits gestellt.
Der Milchhof der Bayerischen Milchversorgung in der Kressengartenstraße ist eines der wichtigsten Dokumente des Neuen Bauens in Nürnberg. Otto Ernst Schweizer, der auch das Arbeitsamt, das Planetarium und das Frankenstadion entworfen hat, ist der bekannteste Nürnberger Architekt in der Weimarer Republik. Das Milchwerk-Verwaltungsgebäude wurde zu einem modernen Bürokomplex umgebaut. Vom Abriss bedroht ist der Hallenbau mit dem charakteristischen Faltdach.
Zum Milchhof erschien im Februar 2006 eine Monographie, die hier online bestellt werden kann.