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15.12.2003
3-2-1 meins
Mies‘ Farnsworth House versteigert
Am 12. Dezember 2003 wurde beim Auktionshaus Sotheby’s das Farnsworth House von Ludwig Mies van der Rohe versteigert. Der Meilenstein der amerikanischen Nachkriegsmoderne stand seit Anfang Oktober von seinem früheren Besitzer, dem britischen Kunstsammler Lord Palumbo, zum Verkauf (BauNetz-Meldung vom 8. 10. 2003). Für 7,5 Millionen Dollar ging es nun an die Denkmalschutzorganisationen „National Trust for Historic Preservation“ und „Landmarks Preservation Council of Illinois“ (LPCI), die Ende Oktober zu einer Spendensammlung für den Erwerb der Villa aufgerufen hatten (BauNetz-Meldung vom 30. 10. 2003).
Mit dem neuen Eigentümer wird die avantgardistische Glasvilla als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Verkauf des Farnsworth House' schien heikel, weil vermutet wurde, ein neuer privater Besitzer könne das Haus wegen der ständigen Überschwemmungsgefahr translozieren und damit seines Entstehungskontexts berauben. Die beiden Verbände wollen sich im Gegensatz dazu um die Ursache des Problems - den Fox River - bemühen, um die Überschwemmungsgefahr zu bannen.
Das Farnsworth House wurde 1951 im Auftrag der Ärztin Edith Farnsworth 60 Kilometer von Chicago entfernt von Mies van der Rohe gebaut. Als ringsum verglaste Struktur stellt das Haus eine radikale Position der Moderne dar. Der Übergang von Innen und Außen bietet den Vorteil der Einbeziehung der umliegenden Natur, verbietet dem Bewohner aber zugleich Rückzug und Introversion. Der sparsamen Architektur steht der gediegene Einsatz edler Materialien gegenüber, die eine äußerst distinguierte Art von Luxus definiert. Bereits im Jahre 1958 wurde das Haus an Peter Palumbo verkauft und ist seitdem Mekka von Architekturtouristen und den Studenten des Illinois Institutes of Technology (IIT).
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