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03.06.2003
Veto
Mendelsohn-Bau in Jerusalem in Gefahr
Ein Kleinod der Moderne in Israel, Erich Mendelsohns Villa Schocken in Jerusalem, ist akut vom Abriss bedroht. Die Villa soll einem Apartmenthaus weichen und wurde dafür von der Stadtverwaltung bereits zum Abriss freigegeben.
Die Villa wurde in den Jahren 1934-36 für die Kaufleute Lilli und Salmann Schocken gebaut, die wie Mendelsohn vor den Nazis in das damalige Palästina geflohen waren. Das Besondere dieses Wohnhauses ist die dem Klima angepasste Formensprache: Statt großer Panoramafenster finden sich hier nur kleine Fensterformate, die zudem von Pergolen verschattet werden. Ungewöhnlich für Mendelsohn ist ebenfalls der Einsatz von Naturstein bei der Fassade, auch wenn er durch die hiesigen Bauvorschriften vorgegeben war. Zudem ist die Villa ein Dokument für die Emigrationswelle der 30er Jahre, die unter unglücklichen Umständen viele Bauhäusler und Vertreter der Moderne auf dem Gebiet des heutigen Israel zusammen- und eine eigene Baukultur hervorbrachte, wie einige Veröffentlichungen der letzten Jahre belegen.
Die einzige Möglichkeit, den Abriss zu verhindern, wäre eine Intervention des israelischen Innenministers. Architekten aus Israel haben nun dazu aufgerufen, durch Protestschreiben an den Minister auf die Bedeutung des Gebäudes aufmerksam zu machen und eine Erhaltung zu sichern. Die Protestschreiben sollten an folgende Adresse gerichtet werden:
Minister Avraham Poraz
Ministry of the Interior
P.O. Box 6158
Jerusalem 91061
Israel
Fax: 00972 / 2 / 56 66 376
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