Wie die FAZ am 8. März 2005 meldet, hat Viktor Melnikow, der Sohn des sowjetischen Avantgardearchitekten Konstantin Melnikow, dessen berühmtes Atelierhaus dem russischen Staat vermacht. Dies hatte der 90-jährige Künstler auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit mitgeteilt.
Die Übereignung des Gebäudes knüpft Melnikow an die Bedingung, darin ein Museum für seinen Vater und für sein eigenes Werk impressionistischer Ölgemälde einzurichten.
Angesichts des desolaten Zustands des Gebäudes war dieser Schritt schon lange nötig, um diese Inkunabel der sowjetischen Avantgarde vor den Begehrlichkeiten der Moskauer Immobilienentwickler zu retten.
Im Dezember 2004 hatte in Berlin eine Veranstaltung zur Erhaltung der Melnikow-Villa stattgefunden, zu der Melnikow angereist war, um eine Strategie für die Erhaltung zu finden (BauNetz-Meldung vom 7. 12. 2004).
Konstantin Melnikow (1890-1974), der in seinen Entwürfen virtuos mit Bauformen und geometrischen Körpern spielte, hatte 1927 in der Moskauer Innenstadt ein Atelierhaus in Form zweier sich überschneidender Zylinder für sich selbst gebaut.
In der einen Rotunde befand sich sein Atelier, in der anderen die Wohnung, wobei die Linse, die sich aus der Überschneidung der beiden Kreise ergibt, mal dem einen, mal dem anderen Bereich zugeordnet ist.
Die Fassade hatte er mit sechseckigen Wabenfenstern und einer großen Fensterfront gestaltet. Die Solitärwirkung des Gebäudes wurde später durch die vielen Bauten in der Nachbarschaft beeinträchtigt.