Ein einst geheimer, atombombensicherer Bunker nahe Washington D.C., der Billionen von Dollarreserven in bar enthielt, wurde jetzt umgebaut und am 1. August 2007 als weltgrößte Sammlung für bewegte Bilder und Audioaufnahmen eröffnet. Die Büros BAR Architects aus San Francisco und SmithGroup mit Hauptsitz in Detroit haben die Umnutzung des ehemaligen Gebäudes der Federal Reserve Bank in das National Audio-Visual Conservation Center for the Library of Congress geplant und geleitet.
Ein neues, dreigeschossiges Bogenelement mit Fenstern sorgt sowohl für neue Innenräume als auch für die dort benötigte Tageslichtmenge. Die öffentlich zugänglichen Bereiche inklusive Lobby sind möglichst nahe an der neuen Fensterwand platziert. Neu in die Bunkerwände geschnittene Öffnungen lassen nun im Zusammenwirken mit dem Bogenelement auch mehr Tageslicht ins Innere des Bestandes dringen.
Das Packard Humanities Institute hatte den alten Bunker am Mount Pony in Culpeper im Jahr 1998 für 5,6 Millionen Dollar erworben, die 155 Millionen Dollar teure Umnutzung finanziert und das neue Gebäude vor wenigen Tagen dem amerikanischen Kongress geschenkt. Der 39.000-Qudratmeter-Komplex bietet nun sechs Millionen Medien Platz, die zuvor über das Land verstreut aufbewahrt wurden.
Earl Wilson von BAR erläuterte, dass die wichtigste Aufgabe bei der Umgestaltung die Hineinleitung von Tageslicht in das bislang fensterlose Gebäude dargestellt habe. Als die Architekten das Gebäude aus den 1960er Jahren, das in einen Hügel eingegraben war, erstmals betraten, hätten sie sich depressiv gefühlt: „Es war wie eine Twilight Zone. Überall lagen persönliche Papiere und Pakete mit Leichensäcken herum – als Vorbereitung für das, was zum Glück noch nicht passiert ist.“ Zur Sammlung des Conservation Centers gehört natürlich auch der Filmklassiker des Kalten Kriegs: „Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb.“