Wie die Frankfurter Neue Presse am 23. Februar 2006 meldet, haben in der Frankfurter Siedlung Praunheim Abrissarbeiten begonnen. Abgerissen wird ein Reihenhaus in der Olbrichstraße 41 und die benachbarte Wäscherei mit ihrem 15 Meter hohen Kamin. Die Firma „Planbau 4“ errichtet dort fünf neue Reihenhäuser.
Die Siedlung Praunheim (1926–29) ist die erste der berühmten Frankfurter Siedlungen des Architekten Ernst May aus der Epoche der Weimarer Republik. Nach Presseberichten war die Bausubstanz des abgerissene Reihenhauses, das nicht unter Denkmalschutz steht, „in Ordnung“. Allerdings sei das Grundstück der Wäscherei mit Reinigungsmitteln kontaminiert, weshalb der Boden hier bis auf acht Meter Tiefe ausgetauscht werden soll.
In dem nun abgerissenen Reihenhaus hatte die Ernst-May-Gesellschaft e.V. Fundstücke aus der Originalausstattung der Siedlung zwischengelagert, darunter Teile der Frankfurter Küche, Original-Türen oder einen Stangeneis-Kühlschrank. Diese Gegenstände wurden teilweise in das Ernst-May-Haus in der Siedlung Römerstadt gebracht, wo ein Ernst-May-Museum eingerichtet werden soll, teilweise mussten sie aber auch aus Platzgründen dem Sperrmüll übergeben werden.