„Genève va bâtir des gratte-ciel!“ (Genf baut Wolkenkratzer!) titelte die „Tribune de Genève“ am 22. Mai 2007, und die „Basler Zeitung“ zog am 24. Mai nach: „Eine Downtown für Genf – Die Rhône-Stadt plant das höchste Gebäude der Schweiz“. Grund für die eidgenössische Euphorie: Das Zürcher Büro Ernst Niklaus Fausch Architekten hatte am 20. Mai in einer Pressekonferenz seinen Masterplan für das Gebiet Praille-Acacias-Vernets in Genf vorgestellt. Das Büro war im Oktober 2006 aus einem Studienauftrag unter acht Büros als Sieger hervorgegangen.
Die Planungen werden vom Kanton Genf forciert. Der Masterplan bezieht sich auf ein 230 Hektar großes, gewerblich und industriell genutztes Gebiet im Südwesten der Stadt, das aber noch keine klaren Konturen aufweist. Hier sollen durch Verdichtung die Zahl der Arbeitsplätze auf 40.000 verdoppelt und die Zahl der Wohnungen von 3.200 auf 9.000 erhöht werden. Das markanteste Element des Plans: ein Ensemble von neun Hochhäusern an der Place Etoile, wobei das höchste mit 175 Metern jedes andere Hochhaus in der Schweiz deutlich überragen würde.
Neben den verdichtenden Maßnahmen geht es um eine qualitative Aufwertung des Quartiers durch zahlreiche Grünanlagen und „sanfte Mobilität“.
Das Projekt steht zwar erst am Anfang der politischen Auseinandersetzung, aber es gibt kaum Zweifel an seiner Realisierung. das Echo der Parteien, der Politik und der im Gebiet ansässigen Firmen sei überraschend einhellig positiv, heißt es in Genf. Die ersten Baustellen könnten bereits in vier bis fünf Jahren eröffnet werden; die Entwicklung des Gebiets nach dem Masterplan soll in einem „evolutiven Prozess“ 20 bis 30 Jahre dauern.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
3
Tobias Hirt | 07.08.2009 03:35 UhrNa Endlich geht mal was
Endlich kommt die Zukunft mal in einer Schweizer Stadt an. Den freien Platz in der Schweiz als "Begrenzt" zu bezeichnen wäre ja wohl untertrieben. Hut ab vor Genf! Nicht nur das sie endlich in die Höhe bauen wollen, sie nehmen sich sogar ein Viertel dafür. Somit stehen nicht vereinzelt Türme in der Gegen herum. Die malerische Altstadt am See und dahinter ein Modernes Downtown, der Weg in die Zukunft. Macht die Stadt endlich zur Stadt, und nicht mehr zu einem überdimensioniertem Dorf. Allez-Genève, tu fais bon.